Jena. Der Regionalligist hatte sich beim Thüringer Fußballverband um eine Sonderlösung bemüht. Nun hat der Club final entschieden.

Der FC Carl Zeiss Jena hat sich gegen die Meldung einer zweiten Mannschaft zur neuen Saison entschieden. Der Geschäftsführer des Regionalligisten, Patrick Widera, sagte unserer Zeitung, dass wirtschaftliche Gründe den Ausschlag gaben.

Die Jenaer hatten im Sommer 2022 die bestehende zweite Mannschaft, die in der Oberliga spielte, aufgelöst. Hintergrund waren finanzielle Gründe. Das Vereinskonzept, verstärkt auf eigenen Nachwuchs zu setzen, führte zum Wunsch, doch wieder eine Reservemannschaft einzuführen, die jungen Spielern Praxis im Männerbereich verschafft.

Chance zum Einstieg in der Landesklasse geboten

Zur neuen Saison hatte der Thüringer Fußballverband die Option geboten, dass Vereine mit einem Nachwuchsleistungszentrum direkt in der Landesklasse in den Spielbetrieb einsteigen dürfen. Normalerweise müsste eine zweite Mannschaft im Kreisfußball in der untersten Liga beginnen, spart sich dank der Sonderreglung aber drei Spieljahre und Aufstiege.

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Widera hatte mit einem knappen Budget für die zweite Mannschaft von 80.000 Euro im Jahr geplant, wovon sich aber nur ein Achtel über ein Trikotsponsoring hätte refinanzieren lassen. Zudem fehlen die räumlichen Möglichkeiten im noch nicht fertiggestellten Stadionareal, sagte der Geschäftsführer. Der Aufsichtsrat bestätigte deshalb die Entscheidung, keine zweite Mannschaft zu melden.

Grundsätzlich besteht weiter das Ziel, eine zweite Mannschaft zu installieren

Allerdings sei dies keine grundsätzliche Absage. „Eine zweite Mannschaft bleibt Bestandteil unseres Konzeptes“, sagt Widera. Die Zusage des Fußballverbandes, nicht in der untersten Liga einsteigen zu müssen, war aber nur für die kommende Spielzeit getroffen. Die Jenaer hoffen, dass sich in Zukunft noch einmal eine Sonderlösung für Vereine mit Nachwuchsleistungszentrum und einer Sportschule ergibt. Neben dem FC Carl Zeiss unterhält der FC Rot-Weiß Erfurt ein solches Förderzentrum für Talente.

Präsident Ralph Grillitsch und Aufsichtsratschef Andreas Krug wollen in den kommenden Jahren die Bedingungen für eine zweite Mannschaft schaffen: „Die Wiedereinführung einer zweiten Mannschaft ist für uns keine Frage des Ob, sondern des Wann“, sagt Grillitsch.

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