Fußball-Regionalligist FC Rot-Weiß Erfurt hat sein Heimspiel gegen Viktoria Berlin mit 0:1 verloren. Trotzdem bleibt der Aufsteiger an der Tabellenspitze.

Nach fünf Spielen ohne Niederlage hat der FC Rot-Weiß Erfurt beim 0:1 gegen Viktoria Berlin vor 3912 Zuschauern erstmals wieder verloren. An der Tabellenkonstellation änderte sich derweil aber nichts. Verfolger Energie Cottbus unterlag zu Hause beim 1:2 gegen Hertha BSC II ebenso.

Die gute Nachricht vor dem Spiel: Aaron Manu kehrte nach seiner Zwangspause wegen Adduktorenproblemen im Luckenwalde-Spiel nun in die Startelf zurück und bildete neben Patrick Nkoa die Innenverteidigung. Zudem erlebte Osayamen Osawe sein Debüt in der Erfurter Startelf, nachdem er im Winter verpflichtet worden war und seither bei fünf Einwechslungen einen Treffer erzielte.

Den besseren Start besaß derweil Viktoria mit mehr Ballbesitz und überzeugte nach fünf Spielen ohne Niederlagen im Gepäck mit entsprechend dominantem und mutigem Auftreten. Erfurt tauchte erstmals nach neun Minuten vor dem Tor des Gegners auf, aber der Schuss von Osawe war noch zu ungenau und keine Gefahr für die Berliner. Als Osawe wenig später an der Strafraumgrenze gefoult wurde, nahm die Partie endgültig Fahrt auf.

Nach 20 Minuten übernahm Rot-Weiß das Kommando

Dann brannte es erstmals im Viktoria-Strafraum, als der freigespielte Ben-Luca Moritz aus spitzem Winkel den Torhüter des Gegners prüfte, dieser den Ball nicht festhalten konnte, im Nachsetzen aber kein Erfurter zur Stelle war (15.).

Nach 20 Minuten hatte der FC Rot-Weiß zunächst das Kommando in diesem Spiel übernommen und erarbeitete sich nun auch mehr Möglichkeiten. Aber drang Erfurt mal in Überzahl in den Berliner Strafraum ein, fehlte der finale Pass.

Erik Weinhauer probierte es später mit einem 25-Meter-Schuss, der aber zur Ecke abgelenkt wurde (27.). Viktoria jedoch blieb stets brandgefährlich – und Erfurt besaß riesiges Glück. Der Kopfball von Berlins Christopher Theisen knallte an die Querlatte (36.) und verhinderte so den Rückstand.

Knapp an der Führung vorbei

Zum Start in die zweite Halbzeit waren alle im Steigerwaldstadion sofort hellwach. Denn fast wäre Erfurt die Führung gelungen. Erst prüfte der freistehende Artur Mergel Berlins Schlussmann Maximilian Kinzig, dann parierte er Weinhauers Nachschuss, ehe der Ball am Außennetz landete.

Die beste Chance vergab Kay Seidemann, der nach einem Mergel-Zuspiel nur den Außenpfosten traf (59.). Zu diesem Zeitpunkt dokumentierte sich die Überlegenheit der Gastgeber auch im Eckenverhältnis von 7:2. Erfurt hielt den Druck hoch.

Gegentreffer wie aus dem Nichts

Zu diesem Zeitpunkt wie aus dem Nichts fiel das 1:0 für die Gäste. Berk Inaler verlängerte den Ball an Freund und Feind vorbei ins lange Eck des Erfurter Tores (68.). Nach ein paar Minuten erholte sich Rot-Weiß vom Schock und erarbeitete sich gleich zwei Eckbälle in Serie. Aber immer wieder war ein Berliner dazwischen, verhinderte so die große Torgefahr und dem Gastgeber lief die Zeit davon. Berlin versuchte derweil bei jeder Gelegenheit, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen.

So verfehlte auch der Schuss des eingewechselten Paul Kämpfer den Viktoria-Kasten (80.) deutlich. Trotzdem gab es noch die Möglichkeit zum Remis. Aber Sidny Cabral scheiterte im letzten Moment (81.) am überragenden Torhüter. Später segelte Manu in aussichtsreicher Position haarscharf an einem von Mergel getretenen Freistoß vorbei (88.). Und dann gab es in buchstäblich letzter Minute noch einen Freistoß an der Strafraumgrenze, selbst RWE-Torhüter Flückiger rückte mit auf. Aber Tavares senste den Ball über das Tor. Viktoria ließ sich einfach nicht mehr überlisten.

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