Gera/Meuselwitz. Der 54-jährige Trainer verlängert nach fünf Jahren den zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht. Das sind seine Gründe.

Heiko Weber stand an der Bande, schaute auf das Spiel seines ZFC Meuselwitz. Eigentlich ist alles wie immer beim Banden-Masters am Sonntag in der Panndorfhalle. Doch auch wieder nicht. Heiko Weber hat bekannt gegeben, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim Fußball-Regionalligisten ZFC Meuselwitz nicht verlängern wird.

„Ich habe mir seit dem Herbst schon Gedanken über meine Zukunft gemacht. Und bin dann mehr und mehr zu dem Entschluss gekommen, mich nach dieser Saison noch einmal zu verändern und eine neue Herausforderung zu suchen“, sagte der 54-Jährige. Zugleich sei er „unglaublich dankbar für die Zeit in Meuselwitz. Es ist nicht mehr die Regel, so lange bei einem Verein zu bleiben. Der ZFC ist top geführt.“

Mit ZFC-Präsident Hubert Wolf pflegt Heiko Weber ein von gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Verhältnis. „Ja, es ist eine Fußballfreundschaft entstanden.“ Weber und Meuselwitz – das ist die etwas andere Fußballgeschichte, weil der ZFC Meuselwitz ein besonderer Verein ist. „Wo hast du das schon, dass du als junger Fußballer in der Regionalliga spielen kannst, etwas für deinen Kopf und deine Zukunft machen kannst. Bei der Bluechip AG eine Ausbildung absolvieren oder studieren kannst.“ Er sehe sich schon als Teil der Meuselwitzer Erfolgsgeschichte.

Unter seiner Regie habe die Mannschaft „ein Gesicht bekommen, ist bissig und willig. Wir sind unbequem.“ Die Wertschätzung für den Meuselwitzer Weg, „die erfahren wir vor allem auswärts. Und so ärgert es den Trainer, dass nicht mehr Zuschauer in die heimische Arena kommen. Was ihn betrifft, sei klar: „Bis zum Saisonende werde ich mich zerreißen.“ Und er ist sicher: „Die Mannschaft zieht mit.“

Hubert Wolf findet den Schritt seines Wegbegleiters weg aus Meuselwitz „nachvollziehbar und zu akzeptieren. Heiko Weber hat Ansprüche, ist vom sportlichen Ehrgeiz getrieben, hat selber höher gespielt und auch trainiert.“ Man sei darauf eingestellt gewesen, „dass es irgendwann passieren“ werde.

Heiko Weber, der in Leipzig lebt, will nun in Ruhe sondieren, als Trainer aber in jedem Fall weiter arbeiten. „Nicht die Liga, sondern die Art und Weise der Aufgabe ist entscheidend“, sagt er und wendet sich wieder dem Kick seiner Rot-Weißen zu.