Jena. Die aktive Fanszene nutzte das Endspiel im Landespokal für eine Generalabrechnung mit den Fußballverbänden. Sie setzten auch ein Trojanisches Pferd ein.

Die Ultra-Fans des FC Carl Zeiss Jena haben das Pokalfinale gegen den FSV Wacker Nordhausen genutzt, um gegen den „TV-Vermarktungswahn“ beim Finaltag der Amateure und die Festlegung des Austragungsortes zu protestieren. Sie verteilten Flugblätter vor dem Eingang des Stadions an die Besucher des Endspiels.

Die Partie im Ernst-Abbe-Sportfeld musste schon um 12.15 Uhr wegen der Fernsehkonferenz in der ARD beginnen. Die Ultras kritisierten auch, dass einerseits Vereine für den Pyrotechnik-Einsatz ihrer Fans Strafen zahlen, zum anderen aber die Verbände Bilder mit Pyrotechnik als Beweis für die lebendige Fankultur für Werbezwecke einsetzen. Dem Nordostdeutschen Fußballverband werfen die Fans vor, sich nicht mit voller Kraft für eine faire Aufstiegsregelung in die dritte Liga einzusetzen. Es entstehe der Eindruck, der NOFV wolle möglichst viele Traditionsvereine in der Regionalliga halten.

Schreiben mit falschem Absender im VIP-Bereich aufgetaucht

Im VIP-Bereich tauchten vermeintlich selbstkritische Schreiben des Thüringer Fußball-Verbandes auf, der aber auf Nachfrage nicht die Quelle war. Darin heißt es unter anderem: „Wir sind uns im Klaren, dass die Wahl des heutigen Austragungsortes sämtliche Gebote der Neutralität und Chancengleichheit zwischen den Finalteilnehmern missachtet. Selbst das verbandseigene Sport­gericht attestierte uns völlige geistige Umnachtung und entschied höchstrichterlich eine Aufhebung der Finalort-Vergabe. Glücklicherweise konnten wir diese Entscheidung mit der fadenscheinigen Begründung einer nicht gezahlten Gerichtsgebühr der Nordhäuser Beschwerdeführer annullieren.“

Nach der Partie kursierte ein Schreiben mit einem fingierten Urteil des Sportgerichtes gegen den Thüringer Fußball-Verband über die Strafe von 8500 Euro, weil Pyrotechnik beim Finale brannte. Der TFV ist selbst Veranstalter der Partie. Die Anhänger im Block der Südkurve hatten zu Spielbeginn und nach der Halbzeitpause Pyrotechnik gezündet. Begleitet wurde der Protest von verschiedenen Bannern, die im Block der Ultras, aber auch auf der Nordtribüne zu sehen waren.

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