Axel Lukacsek über die Pläne einer Superliga im Fußball.

Konkurrenz belebt das Geschäft. In diesem Falle aber ist davon auszugehen, dass der Betrieb nachhaltig gestört wird. Wenn nun zwölf europäische Vereine die Gründung einer eigenen Superliga verkündet haben, ist das ein Erdbeben, welches den Fußball auf gravierende Weise verändern könnte.

Weil die Pläne nicht neu sind, ist der Vollzug nun kaum überraschend. In Corona-Zeiten, in denen auch der Fußball um seine Zukunft ringt, ist das Signal jedoch fatal – und entlarvend zugleich. Der europäische Fußball-Adel bleibt lieber unter sich. Von Solidaritätszahlungen ist die Rede, von der Unterstützung des Frauenfußballs natürlich auch. Dabei geht es einfach nur um die gnadenlose Gier nach Geld.

Die Umsetzung jener Pläne würde den Reiz des Fußballs zerstören. Denn wenn die Fans von Eintracht Frankfurt oder VfL Wolfsburg im Augenblick von der Champions League träumen, dann haben sie magische Fußballabende gegen Real Madrid oder Manchester United im Sinn. Mit einer Superliga jedoch würde so auch die Bundesliga erheblich geschädigt.

Dabei dreht sich schon jetzt in der Champions League alles nur ums Geld, wie der einstige Bundesliga-Trainer Ewald Lienen mit Blick auf die Halbfinalspiele jüngst anmerkte: „Katar spielt gegen Abu Dhabi und ein russischer Oligarch gegen den spanischen Staat.“

Die Abspaltung der großen Klubs würde noch viel größere Folgen haben. Der Weltverband Fifa kündigte an, dass zum Beispiel alle an der Superliga beteiligten Spieler nicht mehr für ihre Nationalmannschaften bei einer WM starten dürften. Das könnte Strukturen wie im Profiboxen schaffen. Es wäre der K.o.-Schlag für die Welt des Fußballs, wie wir sie kennen.