Eisenach. Der ThSV Eisenach unterliegt im letzten Spiel des Jahres Dresden mit 28:35.

Eine kleine schwarze Serie fand am Donnerstagabend ihre aus Eisenacher Sicht unerfreuliche Fortsetzung. Zum vierten Mal standen sich der ThSV und der HC Elbflorenz um Punkte in der 2. Liga gegenüber – zum vierten Mal gingen die Thüringer als Verlierer vom Parkett. Die Gäste feierten einen in der Höhe nicht erwarteten 35:28-Sieg. Eisenach dagegen blieb wie gegen Ferndorf nahezu alles schuldig.

Das Jahr gut beenden. So hatte Alexander Saul den Weihnachtswunsch der Mannschaft formuliert. Und die Blau-Weißen wollten nichts dem Zufall überlassen. Über Weihnachten bat Sead Hasanefendic täglich zum Training in die Werner-Aßmann-Halle. Für etwas Festtagsstimmung war dennoch gesorgt. Heiligabend waren einige Spieler im Hause von Kapitän Duje Miljak eingeladen. Und für die Alleinstehenden hatte der ThSV zusätzlich am ersten Feiertag ein gemeinsames Essen organisiert.

Doch mit dem Anwurf war alle Besinnlichkeit verflogen. Die Gäste, zuletzt vier Spiele sieglos geblieben, waren sichtlich gewillt, etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Entsprechend robust, bisweilen auch überhart gingen sie zu Werke. Nach zwölf Minuten standen bereits drei Zeitstrafen für die Elbflorenzer zu Buche. Dennoch bekamen die überforderten Schiedsrichter das Spiel nie richtig in den Griff.

Eisenach ließ sich von der zupackenden Art der Sachsen sichtlich beeindrucken. Die Blau-Weißen versuchten gegenzuhalten, fanden dabei aber nicht immer die richtigen Mittel und liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher. Erst in der achten Minute glückte Andrej Obranovic mit dem 1:1 der erste Eisenacher Treffer.

Eine Viertelstunde später war dann für Ivan Snajder das Spiel vorbei – der Linksaußen hatte seine dritte Zeitstrafe kassiert und musste mit Rot vom Parkett. Als schließlich auch noch dem anfangs gut aufgelegten Blaz Voncina im Tor das Glück verließ, zogen die Dresdner fast mühelos auf vier Tore davon (9:13/26.). Einzig Adrian Wöhlers Routine von der Außenlinie und vom Siebenmeterpunkt war es zu verdanken, dass zur Halbzeit (11:13) noch alles offen blieb.

Doch Eisenach kam nicht mehr zurück. Schlimmer noch: Nach dem Wechsel schlitterte der ThSV geradewegs einem Debakel entgegen (19:27/45.). Dresden traf von allen Positionen nach Belieben, Eisenach zerfiel in seine Einzelteile.

„Dresden ist eine starke Mannschaft, aber 35 Gegentore zu Hause sind des Guten zu viel. Darüber wird zu reden sein“, bemerkte ein konsternierter René Witte nach dem Spiel. Fast vergessen war da die anfangs von der Rekordkulisse von 2600 Zuschauern umjubelte Weihnachtsbotschaft, die der Manager mitgebracht hatte. Mit fünf Schlüsselspielern hat der Verein, teils langfristig, die Verträge verlängert. Kreisspieler Justin Mürköster trägt bis 2021 das blau-weiße Trikot, Rechtsaußen Willy Weyhrauch und Rückraumspieler Alexander Saul bis 2022, während die Außen Ante Tokic und Ivan Snajder sogar bis 2023 unterschrieben haben. Und auch der Mann auf der Kommandobrücke bleibt: Der Trainer des ThSV heißt auch in der kommenden Saison Sead Hasanefendic.

Eisenach: Voncina, Karic; Kikanovic, Wöhler 10/4, Potisk, Ulshöfer, Miljak 1, Tokic 4, Mürköster 1, Obranovic 4, Lumbroso, Snajder, Racic 2, Weyhrauch 1, Saul 5. Sch.: Kauth/Kolb (Gröbenzell/Unterpfaffenhofen); Siebenmeter : 5/4:6/4; Zeitstrafen: 14:14 Minuten; Z.: 2600.