Bad Langensalza. Dominika Zachova und Luca Szekerczés schließen sich dem Thüringer Handball-Bundesligisten an. Marketa Jerabkova geht nach Kristiansand.

„Eine Mannschaft, die unheimlich schnell spielen kann… Der eigentliche Star steht auf Rechtsaußen. Das ist Dominika Zachova.“ Es ist gut ein Jahr her, als Trainer Herbert Müller vorm Start der EHF-Cup-Gruppenphase vor der gefährlichen Rechtsaußen von Banik Most warnte. Zu den sechs Toren, die sie danach in Hin- und Rückspiel warf, sollen möglichst viele hinzukommen. Nur nicht mehr gegen die Thüringerinnen, sondern für sie.

Die Tschechin ist eine von zwei weiteren Zugängen, die der Thüringer HC für die nächsten beiden Spielzeiten band. Neben der Außenspielerin des tschechischen Serienmeisters wird Luca Szekerczés ab Sommer das THC-Trikot tragen. Die 26 Jahre alte Ungarin kommt vom MTK Budapest und füllt – als weitere Linkshänderin – die Vakanz im rechten Rückraum.

Mit den beiden Zugängen ist der Weggang von Marketa Jerabkova Richtung Kristiansand zwar nicht weniger schmerzlich, doch nimmt das THC-Team 2021/22 weiter Form und Format an. Zuvor sind mit Torhüterin Rinka Duijndam (23/Dortmund) wie Annika Meyer (26) vom dänischen Erstligisten Aarhus United zwei Spielerinnen von der Müllerschen Wunschliste verpflichtet worden.

Der THC-Coach schätzt Dominika Zachova (24) als sehr komplexe Spielerin. Aufgrund der vielen Aufeinandertreffen während der alljährlichen Vorbereitung in Most stand sie ebenso lange unter seiner Beobachtung wie Luca Szekerczés. In Metzingen atmete die Ungarin in der Saison 2016/17 schon Bundesligaluft, sie kennt die deutsche Sprache. Dunaújvárosi Kohász KA hieß ihre nächste Station, danach schloss sie sich im vorigen Sommer dem MTK Budapest an. Ferencváros Budapest und Siófok gehörten zudem zu den Klubs, in denen die Rückraumspielerin Erfahrungen sammelte. Eine gute Übersicht bescheinigt ihr Müller.

Dominika Zachova ist seit 2014 Bestandteil des tschechischen Top-Teams und trug 36 Mal das Nationaltrikot. Sie stammt aus Plzen wie Marketa Jerabkova, die den THC nach einer Spielzeit verlassen wird und sich den Vipers Kristiansand anschließt.

„Dass sie geht, tut uns extrem weh“, erklärte Herbert Müller nicht nur wegen der 163 Tore, mit denen die Tschechin die Bundesliga-Bestenliste anführt. Sondern vor allem auch, weil sie zum THC gepasst und sich sehr wohl gefühlt hatte. Durch ihre Tore am Fließband sind aber auch einig Champions-League-Teilnehmer auf die Blondine aufmerksam geworden. Mit ihrem Berater zog sie die mit einer Ablöse verbundenen Vertragsoption, zu einem Vertreter in der Königsklasse wechseln zu können.

„Wir verlieren einen der Top-Transfers im Sommer“, meint THC-Geschäftsführer Maik Schenk. Herbert Müller ergänzt, dass eine Verstärkung kommen wird, um den Verlust zu kompensieren. Zunächst aber gilt es für die Mannschaft, weiter an den Sieg gegen Oldenburg anzuknüpfen und am Sonntag in Leverkusen (16 Uhr) zu punkten. Erst recht, nachdem das Hinspiel im Oktober 28:33 verloren gegangen war.