Weimar. Bahnrekorde, Titelfreunde und keine langen Gesichter: Während Wernburgs Männer im Finale des Kegel-Landespokals über 120 Wurf triumphieren, freuen sich Neustadts Frauen auch über Silber.

Ein gelungenes Kegelfest in Weimar-Schöndorf, wo das Frauen- und Männerfinale des TKV-Pokals stattfand, sorgte auf ausgelassene Stimmung bei den Vertretern aus dem Saale-Orla-Kreis. Die einen – die als klarer Favorit angereisten Herren des SV Wernburg – feierten den Pokalsieg und die anderen – die nicht ganz so sehr favorisierten Damen des KSV Neustadt – trauerten nicht etwa dem verlorenen Endspiel hinterher, sondern bewiesen echten Sportsgeist und freuten sich über Silber im Landespokal.

„Wir hätten sich gern gegen Auma gewonnen, aber für uns war in dieser Saison der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga das Wichtigste. Der Pokal war so ein Bisschen Beiwerk, bei dem wir Vize geworden und darüber haben wir uns trotzdem gefreut“, sagte die Neustädter Startspielerin Kerstin Henske. „Unsere Chancen hatten wir am Anfang, die dann gegen Ende ziemlich minimiert waren. Dennoch kam Christin Einsiedel noch einmal auf sechs Holz heran. Uns fehlte einfach ein Bisschen das nötige Glück“, so Henskes Einschätzung zur Partie mit dem künftigen Ligakonkurrenten.

Zehn Holz waren es, die der Verbandsliga-Meister in der Endabrechnung vorn lag. Entscheidend war dabei womöglich auch eine Auswechslung der Aumaerinnen vor dem letzten Satz. Tina Frenzel spielte zwar auf dem gleichen Niveau wie zuvor Yvonne Wolf, doch womöglich genügte dieser Schachzug, um Neustadts Jüngste, Christin Einsiedel, ein wenig aus dem Konzept zu bringen. Die vierte Bahn war ihre schwächste, so dass es trotz Mannschaftsbestwert von 549 Holz nicht mehr zur Wende genügte. So sicherte sich Auma mit neuem Mannschaftsbahnrekord von 2127 Holz das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg, wobei auch die Neustädterinnen mehr Kegel abräumten, als die unterlegene Mannschaft im Herren-Finale.

Die hieß SG Oberroßla/Oßmannstedt und bekam es mit der neuen Nummer eins im Thüringer Kegelsport, dem SV Wernburg zu tun. Der SVW spielte in Weimar standesgemäß neuen Mannschaftsbahnrekord und erreichte damit eines seiner Saisonziele. „Wir sind mit der klaren Zielstellung in die Saison gegangen, den Pokal zu gewinnen. Im Endeffekt sah es auch deutlich aus, aber gerade die ersten beiden Duelle waren in vielen Situationen eng und sehr umkämpft“, berichtet Wernburgs Trainer Manuel Hopfe.

Die Spannung gipfelte in seinem Duell mit Dirk Erdmann, das sich erst im letzten Wurf entschied. Bei 2:2 Satzpunkten und einem Holz Vorsprung hatte Hopfe das bessere Ende für sich. Diesen Schwung nahm Alexander Conrad anschließend mit und versetzte dem Verbandsligisten aus dem Weimarer Land mit einem Plus von 96 Kegeln gegenüber Karl-Heinz Vlay den vorzeitigen K.o.

Frauen

SV Blau-Weiß Auma – SV Germania Neustadt 4:2 (2127:2117)

Franziska Konrad – Kerstin Henske 1:3 (530:530)

Katja Zietlow – Claudia Liewald 3:1 (555:513)

Corinna Thiem – Jasmin Molle 2:2 (547:525)

Yvonne Wolf/Tina Frenzel – Christin Einsiedel 1:3 (495:549)

Männer

SV Wernburg – SG Oberroßla/Oßmannstedt 5:1 (2218:2114)

Chrisitan Zeh – Thomas Werner 3:1 (565:544)

Manuel Hopfe – Dirk Erdmann 2:2 (554:553)

Alexander Conrad – Karl-Heinz Vlay 4:0 (567:471)

Martin Müller – Kevin Kaminsky 1:3 (532:546)