Steffen Eß über Corona im Sport.

Die Basketballer bereiten sich auf eine schwere Saison vor, die deutsche Eishockey-Liga hat weiter keinen Plan. Die Schwimmer tauchen in Budapest mitten in der zweiten Corona-Welle auf.

Der Herbst ist da. Und Corona beherrscht den Sport wie im Frühjahr. Mit dem Unterschied, dass er nicht mehr ruht, aber niemand weiß, ob die Lockerungen nicht erneut in einen Lockdown münden.

Stillstand kann sich keine Sportart leisten. Alfons Hörmann spricht von den sportlichen Aktivitäten als wichtigen Teil der Problemlösung der nächsten Monate. Er appelliert an die Politik, den Sport einzubeziehen. Der DOSB-Präsident zielt auf den Wert der Vereinsarbeit für die Gesellschaft ab. Von Forderungen nach weiterer Unterstützung über das nun auslaufende Hilfspaket hinaus sieht er ab. Vorerst.

Der Ruf danach dürfte kommen. Vor allem von Sportarten und Ligen, die von vollen Hallen und Stadien abhängig sind. Dass die Eishockey-Liga trotz erlaubter 20-Prozent-Auslastung ein Hilfs-Ultimatum von 60 Millionen Euro aufge­macht hat, darf als Indiz dafür stehen. Und dafür, dass Corona alle länger im Griff hält als erhofft. Die Folgen schon jetzt: leere Kassen, Sorgen, Existenzängste.

Einige Schwimmer überhören die Warnungen und steigen nach monatelangem Abtauchen in der Erwartung üppiger Startgelder im Corona-Hotspot Budapest ins Becken. Doch während sie an der millionenschwer untersetzten ISL-Serie eines ukrainischen Milliardärs teilhaben, leben Basketball, Handball oder Eishockey zu großen Teilen aus dem Portemonnaie der Fans. Ohne sie kein Überleben. Ein Miteinander ist derzeit ungewiss.

Der Winter wird vielleicht nicht weiß hierzulande, aber hart.