Michael Ulbrich über den Thüringer Fußball-Verband.

Nein, das kannst du dir nicht ausdenken. Wir eiern rum, wollen dann ganz rasch alle Mann zum Weitermachen drängeln, setzen uns nach Protest vieler nochmal zusammen, um zu annullieren, damit dann einer sagt, dass es so nicht geht. Herzlichen Glückwunsch! Die Führungsriege des Thüringer Fußball-Verbandes hat den Freistaat über seine Grenzen hinaus der Lächerlichkeit preisgegeben. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Sie können es nicht.

Der Präsident, Wolfhardt Tomaschewski, wird öffentlich kaum wahrgenommen. Sein Spielausschussvorsitzender, Sven Wenzel vom KFA Mittelthüringen, hat noch bis zum Schluss für die Saisonfortsetzung agitiert und seine Realitätsferne wirklich eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und nun gab es die endgültige Rote Karte vom Sportgericht.

Eine, die nach Konsequenzen schreit. Wenn irgendwer in diesem Verband noch einen kleinen Rest Rückgrat übrig hat, bleibt nach diesem verkorksten Krisenmanagement nur der Rücktritt. Weder das Webinar noch der außerordentliche Verbandstag waren so professionell vorbereitet, dass am Ende eine rechtssichere Entscheidung steht. Und das ist nun mal die verdammte Aufgabe der Verbandsbosse gewesen. Und sie haben versagt.

Ja, es ist ein Ehrenamt und ja, alle machen dies in ihrer Freizeit und dafür gebührt jedem, der eine solche Aufgabe übernimmt, auch Respekt. Wenn man aber Verantwortung übernimmt, dann sollte man der auch gewachsen sein.

Ob es andere besser gemacht hätten? Das bleibt spekulativ. Viel schlechter wäre aber auch kaum möglich gewesen.

Thüringer Fußballverband will wohl Berufung einlegen