Dortmund. Malaika Mihambo setzt ihre Siegesserie bei den deutschen Hallen-Meisterschaften fort. Die Olympiasiegerin wird bei der Hallen-EM in Istanbul starten, Sprintstar Gina Lückenkemper nicht.

Malaika Mihambo hatte bei den deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund keine Lust auf große Spannung. Bereits den zweiten Sprung der zweimaligen Weltmeisterin auf 6,61 Meter konnten ihre Rivalinnen nicht mehr kontern.

Nur sie selbst flog noch fünf Zentimeter weiter. Die 29 Jahre alte Topleichtathletin und dreimalige „Sportlerin des Jahres“ von der LG Kurpfalz setzte damit ihre Erfolgsserie unter dem Hallendach mit dem sechsten Sieg seit 2018 fort.

Große Ziele für EM und WM

Auf einen weiteren Höhenflug in ihrer Karriere hofft Mihambo bei der Hallen-EM in Istanbul vom 2. bis 5. März. „Ich habe noch keinen Europameistertitel in der Halle. Den würde ich mir gern holen“, erklärte sie. Dass es im Dortmunder Titelkampf nicht weiter in der Sandgrube ging, lag an den 60-Meter-Starts am Tag zuvor. Sie war bis ins Finale gekommen und in 7,37 Sekunden Fünfte geworden. „Ich war etwas müde. Für große Weiten hat es nicht gereicht“, berichtete sie.

Die erste Standortbestimmung für die deutschen Leichtathleten nach der Achterbahnfahrt im Sommer 2022 zwischen WM-Pleite in Eugene und der EM-Gala von München ist die Hallen-EM. Etwa 30 Starter wird der DLV an den Bosporus schicken. Fraglich ist, ob alle Stars des Verbandes die Reise mitmachen werden. Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper sagte hingegen ihren EM-Start ab. „Ich glaube, sie weiß genau, was sie tut“, sagte Chefbundestrainerin Annett Stein, die das „Vorhaben eines guten EM-Abschneidens nun etwas revidieren“ müsse.

„Wir möchten im Sommer bei der WM in Budapest performen. Das ist das große Ziel“, sagte die 26-Jährige vom SSC Berlin. Zumal ihre Final-Chance in Istanbul mit der Siegerzeit von Dortmund mit 7,17 Sekunden über 60 Meter nicht rosig ist. Dass bei ihrem Zieleinlauf zunächst 7,05 Sekunden aufleuchteten, klärte sich auf: Die Zweite Lisa Mayer (Wetzlar) war mit ausgestreckten Arm angekommen - es zählt aber nur der Rumpf beim Einlauf. „Es ist eine Zeit, die ich mir zutraue“, meinte sie.

Lauf-Ass Konstanze Klosterhalfen will nach dem beeindruckenden Titelgewinn an ihrem 26. Geburtstag über 3000 Meter in 8:34,89 Minuten - nur sie selbst war bei ihrem deutschen Rekord (8:32,47) schneller - bei der Hallen-EM antreten. „Die EM nehme ich mit“, sagte die Europameisterin über 5000 Meter aus Leverkusen resolut. So ein Meisterschaftsrennen brauche sie, um im Sommer „auf allen Strecken wieder in alter Stärke unterwegs sein zu können“. Vor allem bei der WM im August in Budapest.

Zur EM-Medaillenkandidatin hat sich Hochspringerin Christina Honsel gemausert, die den ersten Hallen-Titel mit übersprungenen 1,88 Metern gewann. Vor zwei Wochen war die 25-jährige Wattenscheiderin 1,98 Meter gesprungen. Nur drei andere Athletinnen aus Europa sind in dieser Hallensaison höher gesprungen. „Ich nehme die Herausforderung an und strebe bei der EM nach einem der ersten Plätze“, betonte Honsel. Auch die Zwei-Meter-Marke, die nur sieben deutsche Springerinnen überwinden konnten, hat sie im Visier: „Zwei Zentimeter sind in diesem Bereich nicht wenig, aber möglich.“