Jena. Mit Medipolis SC Jena und Bayer Leverkusen stecken zwei Teams im Abstiegskampf, von denen das keiner erwartet hätte. Am Sonntag spielen sie gegeneinander.

Stephan Haukohl hat mit seinen nun fast 30 Jahren im Profi-Basketball schon einiges erlebt. Aber eine so schwierige Saison in der 2. Bundesliga ProA wie in dieser mit Medipolis SC Jena noch nicht. Es habe schon so viele Spiele gegeben, nachdem er und seine Mannschaftskollegen eingestehen mussten: „Die waren nicht überragend, die waren nicht viel besser, aber wir verlieren trotzdem.“

Das Resultat heißt Abstiegskampf statt des zu Saisonbeginn anvisierten Aufstiegs. Jena, in den vergangenen drei Spielzeiten immer unter den besten vier Mannschaften der Liga, steht nach 25 Spieltagen auf Platz 14.

Noch schlechter ergeht es dem kommenden Gegner im Heimspiel am Sonntag – den Bayer Giants Leverkusen. Die Mannschaft des ehemaligen Nationalspielers Hansi Gnad, in den vergangenen beiden Spielzeiten Vizemeister beziehungsweise Play-off-Halbfinalist, liegt als 17. auf einem Abstiegsplatz.

Dass die Rheinländer mit einem Sieg an Jena in der Tabelle vorbeiziehen könnten, zeigt die ganze Dramatik dieses Kellerduells, das für den neuen Trainer der Thüringer, Michael Mai, aber eigentlich gar keins ist. „Es ist kein Abstiegsduell: Leverkusen und wir werden am Saisonende auf anderen Plätzen stehen“, glaubt der US-Amerikaner, der am vergangenen Wochenende mit einem Sieg und einer Niederlage in seine Mission Klassenerhalt bei Medipolis SC gestartet war.

„Leverkusen ist besser als der 17. Tabellenplatz“, meint Mai über Bayer, das wie Jena personell noch einmal nachgerüstet hat. Die Statistik gibt dem Jena-Coach Recht, schließlich holte das Gnad-Team sechs seiner acht Saisonsiege in den zurückliegenden neun Ligaspielen.

Aber auch die Korbjäger von der Saale sind im Aufwind nach dem Trainerwechsel, meint Haukohl. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben sehr gute Phasen, wo sich alle angucken und sagen: Geht doch!“ Die zwei, drei Minuten, „wo wir es dann doch wieder aus der Hand geben“, die muss seine Mannschaft aber abstellen. „Das Selbstvertrauen, das Selbstverständnis, die Basics, wo wir sagen, die machen wir, dann gewinnen wir auch die Spiele, die sind uns in dieser Saison ein bisschen abhanden gekommen“, findet Haukohl. „Die müssen wir mühsam zurück erkämpfen, es besser und positiver gestalten.“ Schließlich wollen die Jenaer nach dem Leverkusen-Spiel nicht wieder die Enttäuschten sein.

Medipolis SC Jena – Bayer Leverkusen: Sonntag, 16.30 Uhr, Sparkassen-Arena