Meuselwitz. Eine Stunde nach dem Spiel brummte bei Heiko Weber das Telefon. Unglücksrabe Ruben Aulig entschuldigte sich per SMS bei seiner Meuselwitzer Mannschaft für den kapitalen Bock in der ersten Halbzeit.

Mit seinem Blackout und anschließendem Foul gegen Pichinot hatte der Ex-Nordhäuser die unnötige 1:3-Niederlage am Freitagabend gegen Nordhausen per Elfmeter eingeläutet.

„Was sich unser Torwart bei der Aktion gedacht hat, ist schwer nachvollziehbar. Immerhin hat er sich jetzt so entschuldigt“, sagte Weber, dessen Truppe sieben Großchancen versemmelte. Mauer scheiterte gleich vier Mal frei vor Nordhausens Torwart Fabian Guderitz.

Der 22-Jährige wurde zum Helden für Wacker und trieb mit seinen Paraden die Meuselwitzer fast in den Wahnsinn. „Ja, ich bin ein paar Mal angeschossen worden und ich wusste gar nicht, dass ich so gut im Rauslaufen bin“, grinste Guderitz, der erst vor einer Woche nach der Versetzung von Routinier Glinker in die zweite Mannschaft seine Regionalliga-Premiere für Nordhausen feierte. Das Lob seiner Mitspieler hatte sich der gebürtige Halberstädter absolut verdient. „Wir hatten heute einen Weltklassetorhüter“, meinte Vordermann Felix Müller, der gleich bei zwei Elfmetern (34./86.) eiskalt blieb. Für das wichtige 2:1 hatte zwischenzeitlich Joy-Lance Mickels per Flachschuss-Blitz gesorgt (75.).

Dabei hatte Mickels Glück, dass er zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch auf dem Platz stand. Nach einem Foul an ihm von Weinert schickte der Angreifer den Meuselwitzer mit einem Bruststoß zu Boden. Schiedsrichter Klemm zeigte beiden Spielern die gelbe Karte – und Mickels atmete auf.