Montreux.

Karl-Heinz Rummenigge hat die Ablehnung des FC Bayern zur Teilnahme an der Super League bekräftigt. "Wir sind nicht dabei, weil wir kein Teil davon sein wollen", sagte der Vorstandschef des Fußball-Rekordmeisters der italienischen Zeitung "Corriere della Sera".

"Wir sind zufrieden, Champions League zu spielen und vergessen nicht die Verantwortung, die wir gegenüber unseren Fans haben, die grundsätzlich gegen so eine Reform sind. Und wir spüren die Verantwortung gegenüber dem Fußball als Ganzes."

Die Münchner gehören ebenso wie Liga-Rivale Borussia Dortmund nicht zu den zwölf europäischen Topvereinen, die eine Super League als Konkurrenzwettbewerb zur UEFA-Champions-League initiieren wollen. Die Pläne hatten für wüsten Protest bei der Europäischen Fußball-Union, Clubs, Verbänden, Fans und sogar der Politik gesorgt.

Rummenigge, der vor der Rückkehr in das UEFA-Exekutivkomitee stand, setzt auf Deeskalation. "Wichtig ist, dass wir den Dialog wieder aufnehmen. Meine Hoffnung ist, dass wir noch eine Lösung finden, denn die Super League schadet dem ganzen europäischen Fußball. Das müssen wir verhindern." Er meint, dass der Weg aus der finanziellen Krise wegen Corona sei, Kosten zu reduzieren. "Der Weg kann nicht sein, immer mehr einzunehmen und mehr an Spieler und Agenten zu bezahlen."

Rummenigge wurde zudem gefragt, ob es in der Situation nicht ein Zeichen wäre, Jürgen Klopp als Trainer zu verpflichten. Dieser hatte sich stets gegen eine Super League ausgesprochen und auch erklärt, dass dies keine gute Idee sei - just sein aktueller Verein FC Liverpool gehört aber zu den zwölf Initiatoren. "Wir haben noch keine Entscheidung über den Trainer gefällt. Erstmal gewinnen wir die Meisterschaft und dann entscheiden wir", sagte Rummenigge. "Aber klar, er hat sich deutlich gegen seinen Verein positioniert..." Klopp sagte auch, er habe nicht vor, persönlich Konsequenzen aus der Beteiligung seines Arbeitgebers an der Super League zu ziehen.

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