Am 16. Februar will der Mitteldeutschen Verbandes eine endgültige Entscheidung treffen, an der sich auch drer Thüringer Verband orientiert. Der THV gab Donnerstag nun gestern den Saisonabbruch bekannt

Arnstadt. Anfang der Woche trafen sich die Verantwortlichen der Vereine der Mitteldeutschen Handball-Oberliga und die Vertreter des Mitteldeutschen Handball-Verbandes - rein virtuell natürlich. Das Thema: das Wohl und Wehe der laufenden Saison. Nach der Sitzung ist wohl klar, dass es auf einen sofortigen Abbruch hinauslaufen wird.

Die aktuelle Beschlusslage sieht vor, dass die Spielzeit derzeit noch bis zum 28. Februar unterbrochen ist. Die Hoffnung auf eine Fortsetzung schwinde aber, heißt es in einer internen E-Mail, die unserer Zeitung vorliegt. Es ist die Zeit, die allen davonläuft - um wenigstens alle Hinrunden-Partien, mithin zehn bis elf pro Verein - über die Bühne zu bekommen, müsste es spätestens Anfang April wieder losgehen. Das ist eingedenk der aktuellen Infektionslage aber unwahrscheinlich, da vorher wenigstens vier Wochen Training notwendig sind, um die Spieler nicht völlig unvorbereitet aufs Parkett zu schicken. Die Situation ist also vertrackt - die mögliche Lösung liegt nach den Informationen unserer Zeitung schon in der Schublade: sofortiger Abbruch der Saison, sobald es möglich ist, sollen dann Freundschaftsspiele und kleinere Turniere organisiert werden, damit die Handballer nicht gänzlich einrosten. Eine sportliche Wertung dieser Saison würde es dann nicht geben.

Am 16. Februar wird der MHV-Vorstand erneut zusammengeschalten, will eine endgültige Entscheidung zu einem Abbruch treffen. Sehr wahrscheinlich würde sich der Thüringer Handball-Verband für die von ihm organisierten Ligen schon am Folgetag anschließen.

In den meisten Thüringer Staffeln wurden im Herbst erst wenige Spieltage absolviert. Männer-Landesligist SG Schnellmannshausen beispielsweise trat nur einmal um Punkte an, Thüringenligist HSG Werratal lediglich zweimal.

Auch eine Klasse höher in der Thüringenliga sieht das nicht anders aus. Die Männer der SG Motor Arnstadt/Plaue haben als Tabellenzehnte erst vier Spiele absolvieren können, müssten noch neun Spiele absolvieren, um in einen Quotenwertungsbereich zu kommen, was kaum realisierbar scheint. Auch in dieser Liga wäre ein Abbruch die beste Lösung. Arnstadts Handball-Chef Hendrik Möller: „Je länger die Corona-Pause dauert, umso schwieriger wird auch eine Wiederaufnahme. Ehrlich gesagt rechne ich mit einem Saisonabbruch.“

Bliebe Motor dann trotzdem weiter Thüringenligist? „Davon gehe ich aus. Die Entscheidung liegt aber allein bei der Mannschaft“, so Möller. Im Moment steht sein Team in der eingefrorenen Thüringenliga-Tabelle als Drittletzter nicht auf einem Abstiegsplatz.

Im Falle eines Saisonabbruchs durch den Thüringer Handball-Verband wollen die Arnstäder bis Juni aber nach Möglichkeit noch ein paar Spiele absolvieren. Das sei für den Zusammenhalt und eine Neuorientierung für die Zeit nach Corona wichtig. Ob es da eine Art Pflichtfreundschaftsspiele geben kann, oder ein Pokalwettbewerb stattfinden sollte, dazu möchte Möller nicht spekulieren. „Fakt ist, die Männer wollen sich so schnell wie möglich auch wieder in richtigen Spielen präsentieren, egal ob das dann in Punkt- oder Freundschaftsspielen möglich sein sollte.“ Die Arnstädter standen am 24. Oktober letztmals in Ronneburg auf dem Hallenparkett - lange vier Monate ist es her in denen auch kein Training möglich war.

Der Thüringer Handball-Verband (THV) hat nun Donnerstagabend die Reißleine gezogen. In einer Mail an die Vereine erklärte er die aktuelle Meisterschafsrunde 2020/21 für beendet.

„In unserer Telefonkonferenz im Dezember haben wir ein Szenario aufgezeigt, das zur Bedingung hatte, Anfang oder Mitte März wieder in den Spielbetrieb für die Erwachsenen zurück zu kommen. Dies hätte aber vorausgesetzt, dass wir im Februar wieder in das Training einsteigen können“, schreibt Martin Tews von der Technischen Kommission des Verbandes. Genau dies sei nun in weite Ferne gerückt und mache den Spielbetrieb in der geplanten Form unmöglich.

Wenn es die Pandemie-Lage wieder zulässt, will der Verband jedoch Spiele anbieten, auf freiwilliger Basis. Fest steht, die Meisterschaft kann in der aktuellen Form nicht fortgesetzt werden. Weitere Regelungen könne man erst treffen, wenn die hierfür notwendigen Voraussetzungen bekannt sind, heißt es weiter. Auf jeden Fall wird es keine Absteiger geben.