Erfurt. Die Erfurter Bundesliga-Volleyballerinnen bieten dem Top-Team des SC Potsdam beim 1:3 (-18, 25, -18, -20) einen beherzten Kampf.

Wieder ein gewonnener Satz, wieder hat nicht viel gefehlt zu einem Punkt, wieder ein Schritt nach vorn. Gleichwohl die Bundesliga-Volleyballerinnen von Schwarz-Weiß Erfurt dem SC Potsdam beim 1:3 (-18, 25, -18, -20) den Sieg überlassen mussten, konnten sie für sich beanspruchen, dem Potsdamer Top-Team die Stirn geboten zu haben.

„Die Gegner werden immer stärker. Aber wir gewinnen einen Satz“, meinte Trainer Dirk Sauermann und lobte trotz der Niederlage die Mannschaftsleistung seiner Schwarz-Weißen. Dank der und jeder Menge Kampfgeist forderten sie vor gut 300 begeisternden Erfurter Volleyball-Fans den Favoriten. Mehr, als der es sich vielleicht vorgestellt hatte. Nach knapp zweistündigem Hin und Her beendete die neben Erfurterin Victoria Michel Tosi zur wertvollsten Spielerin gekürte Mittelblockerin Kelsey Veltman eine bis zuletzt hochintensive Partie. Eine, die zunächst noch eine klare Sache für die Gäste zu werden schien.

Den Erfurterinnen fehlte nach einem Drei-Punkte-Lauf im ersten Satz vor allem Wucht und Präzision im Angriff, um den Favoriten zu beeindrucken. Die direkten Punkte aus Angriffsaktionen ließen sich an einer Hand abzählen. Hinzu kamen Fehler bei der Aufgabe. Vier davon landeten im Aus oder Netz. Und der erste Satz ging mit 18:25 ungefährdet an die Gäste.

In Sorge, dass der Heimauftakt zu einer kurzen Episode hätte werden können, besaß Schwarz-Weiß-Trainer Dirk Sauermann aber nicht. „Man hatte gemerkt, dass die Mannschaft da ist“, sagte er und sah sich im zweiten Abschnitt bestätigt.

Fehlstart macht Erfurterinnen erst richtig mutig

Der Fehlstart schien den Kampfgeist der hohes Risiko gehenden Einheimischen erst richtig zu wecken - und noch mutiger zu machen. Selbst dass der Favorit einen 8:13-Rückstand aufgeholt hatte, in Führung gegangen war und zum Satzball kam, warf die sich von Punkt zu Punkt pushenden Erfurterinnen nicht um. Im Gegenteil: Sie kamen durch Sindy Lenz‘ abgewehrten Satzball noch einmal groß zurück und rissen die Zuschauer von ihren Sitzen. Mit Beifall begleiteten sie den Erfurter Schlussakkord, in dem Jasmine Gross nach Madeline Palmers Ausgleich über die Mitte zum 26:25 punktete. Ein Netzball der einstigen Erfurterin Antonia Stautz ließ die Erfurterinnen ausgelassen jubeln.

Einige weitere schöne Punkte durften sie auch in der Folge feiern. Die Potsdamerinnen gaben sich indes große Mühe, den abgegebenen Durchgang als Art „Betriebsunfall“ stehen lassen zu wollen. Angeführt von einer immer wieder punktenden Außenangreiferin Brittany Abercrombie und zudem mit Kelsey Veltman auf Mitte dominierte der Favorit wieder den dritten und zum Leidwesen der Erfurterinnen auch vierten Satz.

Ob Michelle Petter, Sara Kovac, Madeline Palmer oder oder oder – alle wischten in der Feldabwehr den Boden. Keine war sich zu schade, um in den letzten Winkel zu fliegen und einen Ball zu kratzen. Bis zum 18:18 konnten die Schwarz-Weißen den vierten Satz noch einmal offenhalten und hoffen. Wenn die Gäste aber in Bedrängnis gerieten, schienen sie nicht zuletzt durch ihre Mittelblockerinnen Symone Speech sowie Veltman noch eine Schippe drauflegen zu können – und feierten den schwer erkämpften dritten Saisonsieg.