Erfurt. Der Erfurter Drittligist ist gegen Hanau arg dezimiert, spielt dennoch eine starke erste Halbzeit, bricht am Ende aber ein und kassiert mit 65:82 die achte Pleite in Folge.

Gerade einmal acht Löwen hatten am Sonntagnachmittag ihre Basketballschuhe geschnürt. Von ihnen war mit Jonas Enders einer letztlich gar nicht einsatzfähig. Insofern fand das Duell gegen Hanau, einen der direkten Konkurrenten der Erfurter um den immer noch angestrebten Einzug in die Playoffs der Pro B Süd, nicht wie erhofft auf Augenhöhe statt.

Doch zunächst war davon nichts zu spüren. Hochkonzentriert agierten die sieben Erfurter, bei denen Schiller und Arnold weiterhin quarantänebedingt und Spielmacher Price mit Adduktorenproblemen fehlten. Zudem war der Vertrag mit Hoppe, der als Doppellizenzspieler die sportlichen Erwartungen nie erfüllen konnte, aufgelöst worden.

Obwohl im Spielaufbau ohne Price sehr viel Verantwortung auf den Schultern von Merz und dem vor wenigen Tagen 17 gewordenen Kraus lastete, erwischten die Löwen den besseren Start und führten nach sieben Minuten mit 12:5. Zwar kamen die Gäste anschließend wieder näher heran, doch die Erfurter präsentierten sich in den ersten beiden Vierteln als Einheit und führten nach der Hälfte des Spiels verdient mit 36:30.

Hanau zu zwölft und folgerichtig am Ende mit mehr Kraft

Das Problem: Ihr Tank wurde wegen der nur zwei Wechselspieler deutlich schneller leer als jener der Hessen, bei denen sich zwölf Spieler die Einsatzzeit aufteilen konnten. Somit war bereits im dritten Spielabschnitt die Defense der Gastgeber nicht mehr ganz so griffig wie vor der Pause. Zudem kehrte bei den Hanauern, die bis dato noch einige Würfe knapp verfehlt hatten, zusehends das Wurfglück zurück. So drehten sie das Spiel zum knappen 54:53-Zwischenstand vor dem Schlussviertel.

Dort war der Tank der Erfurter, bei denen jeder, selbst Kraus und Pleta, die bisher nur Kurzeinsätze hatten, mindestens 24:45 Minuten (Bode) auf dem Feld stand, endgültig leer. Pleta erzielte zwar seinen allerersten Korb in der Pro B, als er jedoch den Dunk nach Graham-Bells „Alley-Oop“-Pass verfehlte, nahm das Unheil seinen Lauf. Im Gegenzug traf Hanau den Dreier aus der Ecke – und blickte fortan nicht mehr zurück. Mit zwei weiteren, von Erfurt schlecht verteidigten Distanzwürfen zogen die Hanauer in kurzer Zeit auf 63:53 davon (34.). Mit schweren Beinen klappte bei den Löwen nun offensiv wie defensiv kaum noch etwas. Ihr desaströses 12:28-Schlussviertel sorgte für den deutlichen 65:82-Endstand. Es war die achte Pleite in Folge des mit einem Sieg in die Saison gestarteten Teams von Trainer Uvis Helmanis.

Ein Neuzugang fix, ein weiterer könnte noch folgen

Angesichts dessen, dass der Rückstand des Zwölften und Letzten zu Playoff-Platz acht trotzdem noch immer nur drei Siege beträgt, meinte Erfurts sportlicher Leiter Florian Gut: „Das Ziel Playoffs schreiben wir trotz der zuletzt durchwachsenen Leistungen nicht ab. Die nächsten Wochen werden aber jetzt entscheidend.“

Beim Aufschwung helfen soll neben Price, den der Verein schon am Mittwoch beim Auswärtsspiel bei Bayern München II zurück erwartet, sowie Arnold und Schiller, die am kommenden Sonntag gegen Speyer wieder dabei sein sollen, mindestens ein Neuzugang. „Wir werden einen jungen deutschen Combo-Guard verpflichten, es sind nur noch letzte Details zu klären“, verriet Gut. Ein weitere Neuer als Ersatz für Hoppe könnte bis zum Ende der Transferfrist am 31. Januar noch folgen.