Suhl. Aufs, Abs und verpasste Gelegenheiten: Suhls Erstliga-Volleyballerinnen verlieren nach einem engen Spiel klar 0:3.

Mehr Tiefen als Höhen im Angriff, zu selten ein gelungener Block, dafür ab und an Missverständnisse, Fehler und Provokationen von der Gegenseite: Für die Suhler Volleyballerinnen gab es in ihrem viertletzten Heimspiel der Hauptrunde wenig Anlass zu Freude. „Die Chance war da, der Funke ist aber bei uns nicht übergesprungen“, meinte Libera Elisa Lohmann nach dem 0:3 (-23, -20, -22) gegen Potsdam. Wobei den Tabellenzweiten weniger die Niederlage an sich gegen eines der Top-Teams der Bundesliga schmerzen dürfte, sondern vielmehr deren Zustandekommen.

Selbst im dritten Satz lagen die Einheimischen vorn und hielten die Trümpfe auf der Hand für eine Kurswende. Nach einem der sehr wenigen langen Ballwechsel brachte Anett Nemeth allerdings die Gäste in Vorhand. „Wir haben sie nie in den Griff gekriegt, sie hat uns auseinandergenommen“, sagte Suhls Libera über die ungarische Diagonalspielerin. Mit fünf Punkten in kurzer Folge (insgesamt 20) besaß Nemeth entscheidenden Anteil, dass sich ihr Gästeteam vom 17:17 zum 23:19 das Polster herausspielte, um auch den dritten Satz zu holen. Begleitet von einigen provozierenden Bemerkungen der Potsdamer Bank feierten die Gäste nach turbulenten Wochen mit mehreren personellen Veränderungen den so nicht unbedingt erwarteten Erfolg, während Cheftrainer Lászlo Hollósy mit dem Verhalten, den Unparteiischen und mit seiner Mannschaft haderte. Kurz nach dem Spiel rief er sie zur Besprechung zusammen.

„Es war mehr drin gewesen“, stand für Präsident und Geschäftsführer Guido Reinhardt fest. Nach der Niederlage vorm Oberverwaltungsgericht Weimar, das die Klage ge­gen das Zuschauerverbot abwies, hätte er seiner Mannschaft vor erneut leeren Rängen umso mehr ein Erfolgserlebnis gewünscht. Die auf Platz vier gekletterten Gäste hätten allerdings mehr Glück gehabt.

Auch dieses Quäntchen fehlte den Suhlerinnen, um in dem engen und phasenweise von vielen Fehlern geprägten Duell wieder in die Siegspur zurückzufinden. Wann immer etwas gelang, schien danach garantiert etwas schiefzugehen. Von den 75 Punkten machte Potsdam 48 selbst und kam nach dem Hinspiel-3:0 zu einem klar aussehenden Sieg.

Der Fluss, aber auch die Aggressivität hätte gefehlt, merkte Elisa Lohmann selbstkritisch an. Auch wenn sie mit ihrer Mannschaft nicht wie erhofft den Schwung der starken Hinrunde nach zwei Niederlagen am Stück nicht wie erhofft mitnehmen konnte, nahm sie Positives mit. „Aus solchen Spielen können wir am meisten lernen“, fand die 23-Jährige. Als Zweiter hält sie mit ihrem VfB unvermindert Kurs Play-offs.