Valcea. Das Viertelfinale der European League ist durch eine Punktlandung bei Valcea erreicht. Nun halten die Thüringer Ausschau nach der C-Gruppe.

Kein THC-Wunsch, der offenblieb. „Valcea war ein fantastischer Gastgeber“, schwärmte THC-Trainer Herbert Müller angesichts dessen, was der Club auffuhr. Nur sportlich war die rumänische Gastfreundschaft begrenzt. Was die Thüringer nach 60 harten Minuten aber nicht daran hindern konnte, um am Abend einen Meilenstein feiern zu dürfen.

Der Blick der Thüringer geht in Richtung Rückrundenstart in der Bundesliga am Mittwoch gegen Oldenburg (19.30 Uhr). Er darf nach dem 32:32 (17:16) Ausschau nach der C-Gruppe der European League halten. Ob Sola in Norwegen oder Debrecen in Ungarn – wie der nächste Gegner auf der Reise durch Europa heißt, ist offen. Fest steht, dass der THC-Trip die Handballerinnen ins Viertelfinale führen wird. „Wer hätte das gedacht“, meinte Herbert Müller nach der Punktlandung am Samstag. In letzter Minute eroberte seine Mannschaft diesen einen Punkt, der im Duell mit Valcea genügte, um vorzeitig in die Runde der letzten acht einzuziehen.

Alle Last verteilte sich auf ihre 1,70 Meter. Nathalie Hendrikse schüttelte sie cool ab – und alle Restzweifel mit dazu, als sie 20 Sekunden vor Schluss gekonnt per Strafwurf zum 32:32 (17:16) ausglich. Eingangs der letzten Minute hatte Asuka Fujita plötzlich Valcea in Front gebracht – und hätte den THC noch eine Weile zappeln lassen können. Bei einer Niederlage hätten Paris und Valcea theoretisch noch an den THC-Frauen vorbeiziehen können. Mit dem Unentschieden sind sie vor den letzten beiden Spielen aber nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze in der Gruppe D zu verdrängen.

„Diese Mannschaft ist etwas Besonderes“, lobte Müller das „Wir“. Das machte mit Kampfgeist beim großen Mitfavoriten auch alle personellen Sorgen vergessen. Wie im Hinspiel mussten die Thüringerinnen einen Rückstand aufarbeiten. Dass Müller nach dem 9:13 (22.) eine Sonderbewachung von Iryna Glibko (bis dahin vier Tore) verordnete und zudem im Sieben-gegen-Sechs ins Risiko ging, zahlte sich aus.

Angetrieben von Annika Lott (8 Tore), drehte der THC die temporeiche Partie, um dann selber ein Fünf-Tore-Plus (23:18, 39.) herzugeben. „Hätten wir das Polster länger verwalten können, wäre hier mehr drin gewesen“, fand Müller. Drei Punkte gegen Valcea um deren Ass , Kreisspielerin Asma Elghaoui (11 Tore), waren dennoch mehr als erhofft. Zumal der klasse besetzte Gastgeber erneut zu keiner Sekunde aufsteckte. Ebenso wenig aber die Thüringerinnen. Sie dürfen sich am Ziel der Wünsche fühlen.