Erfurt. Jonathan Hilbert (LG Ohra-Energie) erfüllt beim Europacup trotz Krämpfen die Vorgaben.

Jonathan Hilbert darf auf die erste WM-Teilnahme seiner Karriere hoffen. Beim Europacup in Alytus (Litauen) hat der Geher von der LG Ohra-Energie als zweitbester deutscher Teilnehmer im 50-Kilometer-Wettbewerb den geforderten Leistungsnachweis erbracht. Seine Nominierung für die Titelkämpfe in Doha (28. September bis 6. Oktober) gilt nun als sicher. „Ich bin froh, dass ich dieses Ziel erreicht habe. Aber es war ein enorm harter Wettbewerb“, sagte der 24-Jährige, der in 3:58:21 Stunden Platz 17 erreichte.

Der deutsche 50-km-Meister hatte im Oktober bei den nationalen Titelkämpfen in Aschersleben mit der Zeit von 3:51:22 Stunden die erste Hürde auf dem Weg zur Weltmeisterschaft gemeistert. In Litauen lag der Landespolizist vier Kilometer vor dem Ziel sogar noch auf dem zehnten Platz. Aber zu diesem Zeitpunkt musste Hilbert auf dem Ein-Kilometer-Rundkurs schon mächtig kämpfen. Erst klagte er über Magenprobleme, später kamen Krämpfe in den Beinen dazu. „Jeder Schritt war eine einzige Qual. Aber ich wollte unbedingt ins Ziel kommen. Aufgeben gilt da nicht“, sagte der gebürtige Mühlhäuser. Für ihn war es erst der dritte 50-km-Wettbewerb seiner Karriere.

Vier deutsche Geher waren in Alytus auf der langen Strecke ins Rennen gegangen, drei WM-Tickets waren zu vergeben. Während der bereits qualifizierte EM-Fünfte Carl Dohmann (Baden-Baden/4:02:41) diesmal Rang 21 belegte, hatte sich Nathaniel Seiler (Bühlertal/3:57:49) die Kräfte gut eingeteilt, überholte Hilbert als bis dahin besten Deutschen auf den letzten Kilometern noch und kam auf Platz 14. Für den Thüringer aber reichte es schließlich dennoch, die Vorgaben für einen WM-Start zu erfüllen.

Karl Junghannß vom Top Team des Erfurter LAC, der bei der Weltmeisterschaft 2017 in London als 13. ein Achtungszeichen setzte, konnte diesmal in 4:14:52 Stunden und Rang 28 nicht zufrieden sein. Im März hatte er beim Wettbewerb im slowakischen Dudince nach 3:55:01 Stunden die Ziellinie überquert. Mit seiner Teilnahme an der Universiade im italienischen Neapel (3. bis 14. Juli) steht dem Studenten der Sportwissenschaften allerdings noch ein internationaler Höhepunkt der Saison bevor.