Zu seinem 40. Geburtstag wurde Tobias Busse, Trainer des Fußball-Oberligisten Fahner Höhe, von seinen Spielern gleich doppelt überrascht.

Dachwig. In den frühen Morgenstunden seines 40. Geburtstags am vergangenen Sonntag klingelte es an der Tür von Tobias Busse. Vereinspräsidentin Katrin Schwarz, Vizepräsident Rolf Cramer und Co-Trainer Christian Heim übergaben dem Coach des Fußball-Oberligisten FC An der Fahner Höhe – natürlich – ein Fußballfeld. Sie hatten es selbst gebastelt, Geldscheine gesammelt und daraus eine 40 geformt. „Ich habe seit längerem eine bestimmte Uhr im Blick, die ich mir leisten möchte“, so Busse auf die Frage, wofür er das Geldpräsent verwenden wird.

Seine Kicker rührten ihn an seinem Ehrentag auch noch zu Tränen: Sie hatten ein Video mit Grußbotschaften zusammengestellt. Von seiner Frau erhielt er zudem ein Buch mit persönlichen Worten von Freunden und Weggefährten. Das alles ging dem Jubilar nahe. „Gerade in der jetzigen Situation geht man dann in sich und kommt zu dem Schluss: Wenn man gute Menschen um sich hat, braucht man nicht viel mehr“, sagte Busse.

Busse will Hinrunde zu Ende spielen und wünscht sich Deadline

Ein wenig mehr dürfte es für seinen Geschmack aber doch sein. Busse vermisst den Fußball, das Miteinander mit seinen Spielern. „Im Herbst war ich optimistisch, dass wir im Dezember oder Januar weiterspielen können, und hatte die individuellen Trainingspläne darauf ausgerichtet. Als ich gemerkt habe, dass daraus nichts wird, war die Zuversicht erstmal weg. Ich glaube, vor April werden wir nicht wieder spielen können“, meint der Cheftrainer des Aufsteigers, der nach zehn absolvierten Spielen mit 13 Punkten Zehnter ist und fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze hat.

Damit zumindest die Hinrunde für ein einigermaßen aussagekräftiges Tabellenbild zu Ende gespielt werden könne (dafür fehlen Fahner Höhe noch sechs Spiele), wünscht sich Busse eine Deadline für die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs, ähnlich wie sie kürzlich in Hamburg gesetzt wurde. „Ohne Ziel vor Augen und ohne die Möglichkeit, sich zu treffen und ein bisschen zu kicken, ist das für die Jungs wie für mich gleichermaßen zermürbend“, gesteht er.

Fahners Premiere in der Oberliga verkommt zur zermürbenden Seuchensaison

Alle würden danach lechzen, wieder gemeinsam gegen den Ball zu treten, und sei es nur im kleinen Kreis, offenbarte ihm Abwehrrecke Artur Machts bei einem Besuch. Busse hofft und ist guter Dinge, dass den Spielern die Bindung zu ihrem Verein durch die lange Zwangspause nicht verloren geht. Dennoch tut es ihm, gerade für den Macher des Vereins, Rolf Cramer, der jahrelang auf die Oberliga hingearbeitet hatte, leid, dass die dortige Premiere des Teams aus Dachwig im wahrsten Wortsinn zu einer Seuchensaison verkommt. Einer Saison, von der keiner weiß, ob und wann sie zu Ende gespielt werden kann.

Da ist auch das schönste Geburtstagsgeschenk nur ein kurzfristiger Trost.