Berlin. Immer öfter taucht die giftige Nosferatu-Spinne in Deutschland auf. Was sie beachten sollten, damit das Tier nicht in Ihr Haus kommt.

  • Die Nosferatu-Spinne breitet sich in Deutschland aus
  • Von der Giftspinne geht eigentlich keine große Gefahr aus
  • Dennoch will man sie lieber nicht im Haus haben. Wir zeigen, wie man sie davon fernhalten kann

Die Nosferatu-Spinne wird Deutschland zu ihrer Heimat machen. Im Zuge des Klimawandels breitet sich der prinzipiell harmlose Krabbler aus dem Mittelmeerraum nach Norden aus. Auch wenn das Gift von Zoropsis spinimana nicht gefährlich ist, möchten viele Menschen die Spinne nicht als Hausgast haben. Wie lässt sich verhindern, dass es sich die Nosferatu-Spinne in den eigenen vier Wänden gemütlich macht?

Prinzipiell ist es sehr schwierig, die Nosferatu-Spinne aus dem Haus oder der Wohnung zu halten. Weibchen dieser Art werden etwa vier Zentimeter groß, die Männchen sind nur etwas kleiner. Die Tiere können also schon durch kleinste Öffnungen herein gelangen. Lesen Sie mehr zum Thema: Amazon, Zalando & Co.: Diese Schädlinge lauern in der Post

Nosferatu-Spinne: Immer mehr Funde in Deutschland

Wer auf eines der Tiere trifft, sollte Ruhe bewahren. Statt sie mit den Händen zu fangen, sollten Sie zu einem Glas und einem Blatt Papier greifen. Fangen Sie die Spinne damit ein, und setzen Sie sie im Freien aus. Lesen Sie hier: Karte zeigt auffälliges Verbreitungsgebiet der Nosferatu-Spinne in Deutschland.

Wer zusätzlich das Risiko für ein Eindringen verringern möchte, hat mehrere Möglichkeiten.

Eine Nosferatu-Spinne auf einem Holzblock
Eine Nosferatu-Spinne auf einem Holzblock © Robert Pfeifle/Nabu/dpa

Nosferatu-Spinne: Fenster vergittern

Zuerst sollten Sie die größten Öffnungen in Ihrem Heim angehen: die Fenster. Fliegengitter sorgen relativ zuverlässig dafür, dass unerwünschte Mehrbeiner draußen bleiben. Das gilt vor allem, wenn Sie spätabends lüften.

Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen wurde Zoropsis spinimana bislang nur nachts angetroffen. Tagsüber scheint sie sich zu verstecken.

Nosferatu-Spinne draußen halten: Kleine Öffnungen schließen, Verstecke reinigen

Haben Sie sich um Ihre Fenster gekümmert, sollten Sie als nächstes kleine Risse und andere Öffnungen schließen. Überprüfen Sie Fensterrahmen, Türrahmen und -schwellen und verfugen Sie diese, am besten mit Silikon oder einer anderen geeigneten Masse.

Beliebte Verstecke von Spinnen, etwa die Rückseiten von Bildern, dunkle Ecken oder Orte, an denen viele wenig bewegte Gegenstände liegen, sollten Sie zudem häufig kontrollieren und säubern.

Nosferatu-Spinne aus dem Haus halten: Diese Düfte können helfen

Auch mit Duftölen können Sie für ein einigermaßen spinnenfreies Zuhause sorgen. Intensiv riechende Öle wie die von Lavendel, Minze, Eukalyptus oder Zimt sind den Spinnen unangenehm. Um sie aufzutragen, mischen Sie eines der Öle im Verhältnis 1:9 mit Wasser. Anschließend in eine Sprühflasche füllen, und an geeigneten Stellen versprühen. Dazu zählen:

  • Fensterrahmen
  • Türen
  • dunkle Ecken in der Wohnung oder dem Haus
  • Rückseiten von Bildern
  • Unterseiten von Bücherregalen oder ähnlichen Möbeln

Wie erfolgreich die Nosferatu-Spinne – oder andere Spinnen – sich mit diesen Hausmitteln fernhalten lassen, ist nicht abschließend geklärt. Manche Fachleute zweifeln an deren Nutzen.

Der „Rheinischen Post“ etwa sagte der biowissenschaftliche Leiter des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe, die Konzentration müsste so hoch sein, dass sie selbst für den Menschen unangenehm sei. Ebenfalls interessant: Immer mehr Kettennatter-Funde in Deutschland – Große Sorge

Fakten zur Nosferatu-Spinne:

  • Die Insekten können mit ausgestreckten Beinen etwa 5 Zentimeter groß sein
  • Die Nosferatu-Spinne kommt eigentlich in der westlichen Mittelmeerregion vor, wurde aber in den 90er Jahren in die USA eingeschleppt
  • Sie gehören zur Gattung der Kräuseljagdspinnen

Nosferatu-Spinne: Ein sinnvoller Gast

Letzten Endes können Sie sich auch überlegen, ob Sie die Spinne überhaupt aus dem Haus halten wollen. Denn wenn sie für manche auch nicht schön anzusehen sein mag, die Nosferatu-Spinne fängt – wie viele ihrer Artgenossinnen – andere unerwünschte Insekten, etwa Fruchtfliegen.

Die Giftspinne Nosferatu.
Die Giftspinne Nosferatu. © IMAGO / agefotostock

Auch die inzwischen im urbanen Raum häufig gewordene Bernsteinschabe gehört zur Beute. Das Naturkundemuseum Karlsruhe geht davon aus, dass sich Zoropsis spinimana bei der Populationskontrolle positiv auswirkt – sprich, die Spinne frisst die Schabe. Im Fall der Nosferatu-Spinne gelingt das sogar ohne Netz. Die Spinne springt ihre Beute an. Nur für ihre Brut spinnt sie Netze.