Erfurt. Die Thüringer AfD-Landtagsfraktion schlägt erneut Michael Kaufmann als Landtagsvizepräsidenten vor.

Darauf habe sich die Fraktion am Mittwoch geeinigt, bestätigte der Parlamentarische Geschäftsführer Torben Braga auf Anfrage dieser Zeitung. Der Abgeordnete und vormalige Hochschullehrer aus Jena war bereits im Januar angetreten und im Landtag durchgefallen. Die Wahl steht auf der Tagesordnung des Landtags in der kommenden Woche.

Es ist der vierte Anlauf der AfD, auch im Landtagsvorstand vertreten zu sein. Alle anderen fünf Fraktionen stellen entweder mit Birgit Keller (Linke) die Präsidentin oder CDU, SPD, Grüne und FDP Vizepräsidenten.

Die Agenda der Thüringer AfD

Kaufmann, 1964 in Gera geboren, zog bei der Wahl Ende Oktober vergangenen Jahres erstmals ins Parlament ein. Vor seiner politischen Karriere arbeitete er seit 2010 als Professor für Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.

Tosca Kniese zuvor zwei Mal durchgefallen

Ende 2019 hatte die AfD-Fraktionärin Tosca Kniese zweimal (im November und Dezember) nicht die nötige Stimmenmehrheit im Landtag erreicht. Auf Kniese entfielen in beiden geheimen Wahlen lediglich 39 Ja-Stimmen. Kaufmann erhielt vor vier Wochen 41 Ja- und 44 Nein-Stimmen sowie vier Enthaltungen.

Im Landtag gibt es 90 Abgeordnete, die AfD hat 22 Sitze. Die Kandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP waren im ersten Durchgang gewählt worden. Auch im Bundestag, wo jeder Fraktion ein Posten zusteht, scheiterten bislang die AfD-Vorschläge für den Vizepräsidenten.

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