Gera. Die Bundesagentur für Arbeit will bewusst Rollenklischees überwinden

Es sind hartnäckige Rollenbilder, die dazu führen, dass sich in Thüringen der Anteil von Frauen in sogenannten Mint-Berufen, also im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, nur langsam erhöht. Das zeigt die Datenanalyse der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Demnach waren 2019 von den 205.861 Beschäftigten in Mint-Berufen 35.782 Frauen. Prozentual sind das in Thüringen nur 17,4 Prozent, der Bundesdurchschnitt liegt mit 15,8 Prozent für das Vorjahr sogar noch niedriger.

Dabei gibt es laut Bundesagentur in diesem Bereich für Frauen gute Ausbildungs- und Verdienstmöglichkeiten. Deshalb will die Behörde mit gezielter Berufsorientierung jungen Frauen helfen, Rollenklischees zu überwinden und Talente auszuleben. „Oft ist es so, dass jungen Mädchen früh in der Schulzeit ihre mathematischen, technischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten unterschätzen, weil ihnen gesagt wird, dass ihre Stärken vor allem in sozialen Bereichen und dem Dienstleistungssektor liegen. Deshalb gehen viele auch in diese Berufe“, so der Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens. Dies sei aber ein langwieriger Prozess.

Ein leichter Zuwachs ist bereits zu verzeichnen: Von 369 Frauen im Jahr 2017 in einer Mint-Ausbildung auf 411 in 2019. Mit einem Frauenanteil von 10,3 Prozent unter den Mint-Ausbildungsanfänger rangiert Thüringen nur auf Platz 13. „Diese Fachkräfte sind gerade durch Digitalisierung und Strukturwandel immer gefragter“, betont Behrens. „Das verspricht sehr stabile und überdurchschnittlich entlohnte Arbeitsverhältnisse.“

Infos unter www.arbeitsagentur.de der telefonisch über die Agenturen vor Ort.