Halle/Erfurt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt sind in Thüringen nach Ansicht von Experten bei Weitem nicht absehbar.

Welche Folgen der zweite Lockdown für das Bundesland Thüringen hat, ist im Moment noch gar nicht absehbar. «Wie sich die Arbeitslosigkeit und die Beschäftigung entwickeln werden, dies hängt im Wesentlichen von den Folgen des verschärften Lockdowns ab», sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der in Halle ansässigen Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Es sei davon auszugehen, dass es viele Anträge auf Kurzarbeit geben wird, um Mitarbeiter zu behalten. In Thüringen waren zuletzt den Angaben nach 64.400 Menschen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote lag im November bei 5,8 Prozent.

Nach bisherigen Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) wird die Arbeitslosigkeit im Freistaat 2021 um 10,5 Prozent auf 57.900 Erwerbslose im Mittelwert im Vergleich zu 2020 - mit 64.700 Arbeitslosen im geschätzten Jahresdurchschnitt - sinken. «Unterm Strich kommt es darauf an, wie lange der Lockdown anhält und wie man da wieder rauskommt», sagte Behrens. Der Bedarf an Arbeitskräften im Gesundheitswesen wie in der Pflege werde voraussichtlich wachsen. In der Gastronomie oder Reisebranche sei dies zum jetzigen Zeitpunkt eher fraglich.