Berlin. Die Post steigt in den Krypto-Markt ein. Die neue Briefmarke ist für eine spezielle Gruppe ganz besonders interessant und wertvoll.

Die Deutsche Post betritt ein neues Feld: Der Konzern gibt am 2. November die erste Krypto-Briefmarke Deutschlands heraus. Die Marke ist eine Kombination aus einer klassischen Briefmarke zum Aufkleben und einer digitalen Besitzurkunde in Form eines „Non Fungible Token“ (NFT). Als Zielgruppe sieht die Post vor allem an Sammler digitaler Kunst und Briefmarken-Liebhaber. Mit diesem Vorstoß in die Krypto-Welt ist sie in Europa jedoch keineswegs ein Vorreiter. Österreich gab schon 2019 Crypto-Stamps heraus, weitere Exemplare kommen unter anderem aus Frankreich, Portugal, Kroatien, der Schweiz oder Liechtenstein.

Die erste deutsche Krypto-Briefmarke zeigt das Brandenburger Tor. Das Motiv wurde von einer Künstlichen Intelligenz erstellt. Das Monument ist auf der Abbildung stark vereinfacht, wirkt mit seinen klaren Kanten wie ein Motiv im Pixel-Stil. Daneben ist ein Matrixcode in Form eines sogenannten „Non Fungible Token“ angehängt, der eine Art digitale Besitzurkunde darstellt – und somit nur dem Besitzer gehört. Die Marke sowie die Zugangsdaten für die Online-Marke, die via Blockchain-Technologie entsteht, wird in einem Booklet vertrieben und von den Käufern in einem persönlichen Wallet verwaltet.

Post: Neues Krypto-Motiv auch als klassische Briefmarke

Die neuen Krypto-Marken werden in einer Auflage von 250.000 Exemplaren aufgelegt, kündigte die Vorständin für Post & Paket, Nikola Hagleitner, an. Sie haben einen Portowert von 160 Cent. Das Booklet, das die Kryptomarke enthält, wird für 9,90 Euro im Online-Shop der Deutschen Post verkauft. Zudem wird für die ersten 100 Kryptomarken eine Gold-Edition aufgelegt, mit Ersttagsstempeln von Berlin und Bonn. Diese sollen jeweils 100 Euro kosten. Weitere Motive in der Serie „Historische Bauwerke“ sollen folgen – welche Bauwerke das sind, wird noch nicht verraten.

Neben der Krypto-Version will die Post das „Brandenburger Tor“-Motiv auch als klassische Briefmarke herausgeben – ohne Besitzurkunde. Diese Marke soll in einer Auflage von 800.000 Stück erscheinen – für den Verkaufswert von je 160 Cent, also für einen klassischen Großbrief. Alle Briefmarken werden vom Bundesministerium für Finanzen herausgegeben und können ab sofort bei der Deutschen Post bestellt werden.

Wie kommt man an die Krypto-Briefmarke der Deutschen Post

Wie bekommt man die Krypto-Briefmarke? Tatsächlich ist die Handhabung etwas kompliziert. Die Booklets können bei der Post bestellt werden. Jeder Kunde darf maximal fünf Sets bestellen. Das Booklet enthält eine Briefmarke mit einem einmaligen digitalen Abbild, dem ein NFT-Code in der Blockchain eindeutig zugeordnet ist. Ein NFT ist ein digitales Sammlerstück, das nur einer Person gehört. Das Verfahren wurde in den vergangenen Jahren auch zunehmend für Kunstwerke verwendet. Die Blockchain ist wiederum eine offen einsehbare Datenbank.

Um das digitale Zertifikat anschauen zu können, muss man sich einen Account bei Ciphers.me erstellen und sich zum Speichern seiner Marke eine eigene Wallet – also eine digitale Brieftasche – erstellen, erläutert die Post. In der Wallet können auch andere digitale Daten in der Blockchain verwaltet werden.

Unter Sammlern werden Kryptomarken im Internet zum Teil für hohe zweistellige Beträge gehandelt. Die Marken erfreuen sich auch international großer Beliebtheit, so die Post. Entsprechend werden sie über „DeineBriefmarke.de“ auch im internationalen Versand angeboten.