Berlin. Das Bargeld verschwindet langsam. Die Bundesbank wollte wissen, wie die Bezahlwelt 2037 aussehen wird – und fand Erstaunliches heraus.

Bunte Scheine, klimpernde Münzen: Deutsche lieben Bargeld, wir sind eine Art Europameister des dicken Portemonnaies. Aber auch hierzulande sind Karten und zunehmend das Mobiltelefon zum Bezahlen gefragt. Werden wir untreu? Geht Deutschland den Weg Skandinaviens, wo Bargeld praktisch aus dem Geschäftsleben verschwunden ist? Und was bedeutet das für die Bundesbank, deren gesetzliche Aufgabe es noch ist, die Deutschen mit Bargeld zu versorgen?

Für eine eher zurückhaltende Institution hat die Bundesbank eine recht radikale Studie beim Dienstleister VDI/VDE IT und dem Meinungsforschungsinstitut Sinus bestellt. Das Ziel: drei Szenarien, wie die Zukunft des Bargelds in Deutschland 2037 aussehen könnte. Es seien keine exakten Vorhersagen, sagte Burkhard Balz, im Bundesbankvorstand unter anderem für Bargeld zuständig, als er die Studie vorstellte.

Lesen Sie auch:Nur mit Cash kommt das große Gefühl

Es geht eher darum, zu sehen, was möglicherweise auf Deutschland zukommt. Und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt, die Bundesbürger weiter ausreichend mit Bargeld zu versorgen. Immer vorausgesetzt, die Politik hält diese gesetzliche Aufgabe der Zentralbank weiter für wichtig.

Drei extreme Szenarien für Bargeld sind denkbar

Szenario 1: Deutschland ist eine hyperdigitale Bezahlwelt. Die Bundesbürger sind überzeugte Digitalfans. Kassen mit Bedienung gibt es in Geschäften nicht mehr, der Kunde scannt selbst, zahlt kontaktlos mit Karte an Automaten, die vielleicht auch noch Bargeld annehmen. Die Verwaltung ist digital. Ältere haben gelernt, mit der neuen Technik umzugehen. Die Versorgung im ländlichen Raum hat sich verbessert, weil Läden ohne Personal auskommen. Geldautomaten sind selten. Bargeld wird allenfalls noch benutzt, um 100 Euro unters Kopfkissen zu legen. Der Anteil an Münzen und Scheinen an allen Zahlvorgängen beträgt selbst hier noch rund 15 Prozent.

Viele bezahlen in Deutschland auch kleine Beträge mit Karte.
Viele bezahlen in Deutschland auch kleine Beträge mit Karte. © imago/MIS | IMAGO stock

Szenario 2: Bargeld erlebt eine Renaissance. Die Bundesbürger fürchten sich davor, künstliche Intelligenz (KI) könnte sie fremdbestimmen. Wegen der vielen Krisen sind die Menschen auf weitere eingestellt und sorgen mit Bargeld vor. Sie kaufen vor allem lokal ein. Viele Menschen pochen auf ein Recht auf analoges Leben, nutzen Bargeld bewusst. Banken sehen Bargeldservice als Investition in Kundenbindung. Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind abgeschafft, überall lässt sich bar bezahlen. Kassen sind mit Personal besetzt. Handel und Verwaltung müssen Münzen und Scheine nehmen. Auch in diesem Szenario wird viel digital bezahlt, aber vor allem große Summen. Der Anteil des Bargelds an allen Transaktionen liegt unter 50 Prozent.

Was sind kostenfreie Kreditkarten?

Kostenfreie Kreditkarten sind Kreditkarten, bei denen keine Jahresgebühr anfällt. Sie bieten die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen und Geld abzuheben, ohne dass jährliche Kosten anfallen.

Sind kostenfreie Kreditkarten wirklich komplett kostenlos?

Ja, in der Regel fallen bei kostenfreien Kreditkarten keine Jahresgebühren an. Allerdings könnten dennoch Gebühren für bestimmte Dienstleistungen wie Geldabhebungen im Ausland, Ersatzkarten oder Ratenzahlungen anfallen. Es ist wichtig, die Gebührenordnung des jeweiligen Kartenanbieters zu überprüfen.

Welche Vorteile bieten kostenfreie Kreditkarten?

Kostenfreie Kreditkarten bieten viele Vorteile – dazu zählen:

  • Bargeldlose Zahlungen: Sie ermöglichen einfache und bequeme Einkäufe online und in Geschäften.
  • Weltweite Akzeptanz: Die meisten kostenfreien Kreditkarten werden international akzeptiert.
  • Geldabhebungen: Sie können an Geldautomaten Geld abheben.
  • Sicherheit: Kreditkarten bieten oft einen gewissen Schutz vor Betrug und Diebstahl.
  • Bonusprogramme: Einige Karten bieten Belohnungen wie Cashback oder Punkte für Einkäufe.

Gibt es Einschränkungen bei kostenfreien Kreditkarten?

Ja, es können Einschränkungen gelten. Zum Beispiel könnten Kreditlimits niedriger sein als bei kostenpflichtigen Karten. Auch könnten die angebotenen Bonusprogramme oder Versicherungsleistungen begrenzter sein.

Worauf sollte ich bei der Auswahl einer kostenfreien Kreditkarte achten?

  • Gebühren: Überprüfen Sie, ob es versteckte Gebühren für bestimmte Dienstleistungen gibt.
  • Zusatzleistungen: Achten Sie auf eventuelle Versicherungen, Reisevorteile oder Bonusprogramme.
  • Akzeptanz: Stellen Sie sicher, dass die Karte international akzeptiert wird.
  • Kreditlimit: Prüfen Sie, ob das Kreditlimit Ihren Bedürfnissen entspricht.
  • Kundenservice: Informieren Sie sich über die Qualität des Kundenservice des Kartenanbieters.

Gibt es Alternativen zu kostenfreien Kreditkarten?

Ja, kostenpflichtige Kreditkarten bieten oft erweiterte Leistungen wie höhere Kreditlimits, umfassendere Versicherungsangebote und exklusive Bonusprogramme. Es kommt darauf an, welche Leistungen Ihnen wichtig sind und ob Sie bereit sind, dafür eine Jahresgebühr zu zahlen.

Wie beantragt man eine kostenfreie Kreditkarte?

Normalerweise können Sie online einen Antrag auf eine kostenfreie Kreditkarte bei der ausgewählten Bank oder dem Kartenanbieter stellen. Sie müssen oft persönliche und finanzielle Informationen angeben, um Ihre Bonität zu überprüfen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Kreditkarte?

Eine Debitkarte ist mit Ihrem Bankkonto verbunden und verwendet Ihr vorhandenes Guthaben, während eine Kreditkarte Kredit von der Bank leiht, den Sie später zurückzahlen müssen. Debitkarten verhindern, dass Sie Schulden ansammeln, während Kreditkarten Kreditmöglichkeiten bieten.

Wie geht man verantwortungsvoll mit einer Kreditkarte um?

  • Pünktliche Zahlungen: Zahlen Sie Ihre Kreditkartenschulden immer pünktlich, um Zinsen zu vermeiden.
  • Kontrolle der Ausgaben: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Abrechnungen, um Ausgaben im Auge zu behalten.
  • Kreditlimit beachten: Überschreiten Sie nicht Ihr Kreditlimit, um Strafen zu vermeiden.
  • Sicherheit: Geben Sie Ihre Kartendaten niemals an unbekannte Quellen weiter und melden Sie verlorene oder gestohlene Karten sofort.

Was passiert, wenn Kreditkartenschulden nicht bezahlt werden können?

Wenn Sie Ihre Kreditkartenschulden nicht rechtzeitig begleichen können, werden hohe Zinsen fällig, und Ihre Kreditwürdigkeit könnte negativ beeinflusst werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit Ihrer Bank in Verbindung zu setzen und nach Lösungen zu suchen – wie beispielsweise Ratenzahlungen.

Szenario 3: In der hybriden Bezahlwelt ist alles möglich und vielen ist vieles egal. Die Gesellschaft zerfällt in unterschiedliche Lebenswelten. Die soziale Ungleichheit ist hoch. Der Staat hat wegen zahlreicher Krisen hohe Schulden gemacht, der Politik fehlt die Kraft, umzuverteilen. Die Wahl des Zahlungsmittels hängt von der Einstellung zu Digitalisierung ab. Der Handel bietet meist digitale Bezahlsysteme nach Vorlieben seiner Kunden. Bargeld wird vor allem auf Märkten, für Trinkgeld, Kleinbeträge und als Geschenk genutzt. Die Banken haben die Zahl der Filialen und Geldautomaten aus Kostengründen drastisch verringert, was Bargeldbeschaffung teuer und schwerer macht. Es gibt vorübergehende Cyberangriffe, aber keine politische Bewegung für Bargeld. Der Bargeldanteil an den Transaktionen liegt bei 31 Prozent – Tendenz fallend.

Bezahlen in 2037: So realistisch sind die Prognosen

Die Szenarien mögen radikal aussehen, sie sind aber ausgehend von der aktuellen Situation möglich. Befragt wurden nicht nur Experten, es gab darüber hinaus auch eine repräsentative Umfrage in der Bevölkerung. Die Studienautoren bezogen die Entwicklung von KI in die Krisenszenarien mit Kriegen und Handelsproblemen ein. Auch der geplante digitale Euro wurde berücksichtigt. „Wir gehen nicht davon aus, dass eines der Szenarien eintritt“, sagte Balz.

Die Bundesbank wirbt trotz aller Alternativen fürs Bargeld. 
Die Bundesbank wirbt trotz aller Alternativen fürs Bargeld.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration | Unbekannt

Es sei aber wichtig, mit Extremen zu arbeiten. „Dadurch können wir besser einschätzen, wie wahrscheinlich etwas eintritt und wie wir uns darauf einstellen müssen.“ Ziel ist, dass die Menschen weiter die Möglichkeit haben, frei zu entscheiden, wie sie bezahlen. Und die Stabilisierungsfunktion des Bargelds soll erhalten bleiben. In Szenario 1 sei erheblicher Aufwand nötig und auch klare politische Vorgaben, sagte Balz. In Szenario 2 könne man frühzeitig gegensteuern.

Bundesbank erklärt die Vorteile von Bargeld

Das Bundesbank-Vorstandsmitglied wirbt fürs Bargeld. Es sei unabhängig von technischer Infrastruktur, schütze die Privatsphäre. Jeder könne es zum Bezahlen und als Wertaufbewahrung benutzen. Man können Kindern mit ihm den Umgang mit Geld nahebringen. Und nicht zuletzt behielten viele mit Bargeld den Überblick über ihre Ausgaben.

Auch interessant: Geldautomaten: Diese Technik lässt Kriminelle leer ausgehen

Der Bargeldanteil sinkt allerdings, die Bundesbürger haben es gern einfach, kaufen mehr online oder nutzen an der Kasse Karte oder Mobiltelefon. Noch rund 60 Prozent der Käufe bezahlten die Menschen 2022 bar, wie das EHI, ein Handelsforschungsinstitut, ermittelt hat. Meist waren es kleinere Beträge. Denn der Umsatzanteil der Barzahlung betrug nur 37,5 Prozent.

Auch die Zahl der Geldautomaten sinkt seit Jahren. Etwa 52.600 Automaten gab es nach Angaben der Europäischen Zentralbank 2022 noch in Deutschland, gut 6000 weniger als drei Jahre zuvor. Inzwischen dürften es noch weniger sein. Der Wert ist im europäischen Vergleich allerdings immer noch hoch. Auch die Deutsche Bundesbank überprüft gerade, ob ihre eigenen 31 Filialen im Bundesgebiet wirklich noch nötig sind, um die Bevölkerung mit Bargeld zu versorgen.