Erfurt. Wer in Thüringen baut, muss derzeit 15 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. Einige Gewerke sind rund 30 Prozent teurer geworden. Das sind die Gründe.

Nahezu im Monatstakt verteuert sich das Bauen in Thüringen. Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden einschließlich Umsatzsteuer lagen im August dieses Jahres um 15,4 Prozent höher als im August 2020, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Erfurt mitteilte.

Allein seit diesem Mai wurde das Bauen um 5,0 Prozent teurer, wie die Statistiker ermittelten. Die Bauwirtschaft begründet den Trend mit deutlich gestiegenen Preisen für Baumaterial sowie eine Materialknappheit in vielen Bereichen.

Sondereffekt durch vorübergehend gesenkte Mehrwertsteuer

Hinzu kommt ein Sondereffekt: Von Juli 2020 bis Dezember 2020 war die Mehrwertsteuer von den üblichen 19 Prozent auf 16 Prozent gesenkt worden. Ohne die Mehrwertsteuersenkung würde der Preisanstieg für Neubauprojekte rein rechnerisch bei 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen, so das Landesamt.

Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten immer teurer

Sehr tief mussten Bauherren im August für Zimmerer- und Holzbauarbeiten in die Tasche greifen, die 37,8 Prozent höher lagen als im Vorjahresmonat. Bei Dachdeckerleistungen betrug das Plus 26,8 Prozent.

Bei den Ausbauarbeiten erhöhten sich die Preise um durchschnittlich 14,3 Prozent. Für neue Heizanlagen und zentrale Warmwasserbereiter mussten Kunden im Schnitt 18,5 Prozent mehr bezahlen. Die Preise für Instandhaltungsarbeiten von Wohngebäuden lagen um 13,2 Prozent über dem Vorjahresniveau, ermittelte das Landesamt.