Erfurt. Junge, gut ausgebildete Arbeitnehmer haben nach Einschätzung der Landesarbeitsagentur in Thüringen trotz Konjunktureinbruchs durch die Corona-Krise gute Jobchancen.

Angesichts des hohen Anteils älterer Arbeitnehmer müssten zahlreiche Stellen neu besetzt werden, teilte die Landesarbeitsagentur am Montag mit. Es steige nicht nur die Zahl der älteren Arbeitnehmer, sondern auch die der jüngeren.

„Auch wenn die wirtschaftliche Dynamik durch die Corona-Krise und konjunkturellen Unsicherheiten derzeit einen deutlichen Einbruch erleidet, wird die demografische Entwicklung in Ländern wie Thüringen, die stark von Überalterung betroffen sind, perspektivisch der zentrale Treiber für die Arbeitskräftenachfrage bleiben“, sagte der Geschäftsführer der Landesarbeitsagentur, Markus Behrens.

Fast jeder vierte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Thüringen ist nach Angaben der Landesarbeitsagentur älter als 55 Jahre – im Bundesdurchschnitt nur etwa jeder fünfte.

Von rund 804.000 Arbeitnehmer in Thüringen hätten 199.000 das 55. Lebensjahr vollendet. Innerhalb von fünf Jahren sei der Anteil dieser Altersgruppe stark gestiegen. Die Zahl der Arbeitnehmer, die älter als 65 Jahre sind, habe sich in diesem Zeitraum sogar mehr als verdoppelt – von 3500 auf 7700.

In den fünf Jahren seit 2014 stieg gleichzeitig die Zahl der Beschäftigten im Alter unter 25 Jahren um 13 Prozent auf rund 68.500. Sie machten damit allerdings nur 8,5 Prozent aller Arbeitnehmer mit einem sozialversicherungspflichtigen Job aus.