Berlin/Erfurt. Teilweise heftige Einbrüche bei ihren Zuschauerzahlen erleben die Kinobetreiber in Thüringen aufgrund der Corona-Pandemie.

Die Corona-Krise mit der Schließung der Kinos hat die Branche auch in Thüringen hart getroffen. Im vergangenen Jahr wurden 738.395 Kinotickets im Freistaat verkauft - ein Jahr zuvor waren es dagegen rund 2,35 Millionen Tickets gewesen. Das entspreche einem Rückgang um 68,6 Prozent, wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen der Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin hervorgeht.

Auch der Umsatz der Kinos in Thüringen ging demnach dramatisch zurück: von rund 19,9 Millionen Euro im Jahr 2019 auf etwa sechs Millionen Euro im vergangenen Jahr. Auch bundesweit war 2020 ein Kassengift für Kinos: Mit rund 38,1 Millionen Tickets waren etwa 80,5 Millionen weniger Eintrittskarten als im Vorjahr verkauft worden.

FFA-Vorstand Peter Dinges nannte die Besucherzahlen für das vergangene Jahr ein «sehr schlechtes Ergebnis», das in dieser Situation aber zu erwarten gewesen sei. Die FFA habe mit den anderen Förderungen des Bundes und der Länder alles in ihrer Macht Stehende getan, um die Not zu mildern. Auch sonstige Hilfsprogramme der Bundesregierung hätten geholfen. «Trotzdem ist die Lage für die Branche sehr schwierig.» Die Auswirkungen der Pandemie auf die Kinolandschaft würden sich erst im Laufe dieses Jahres zeigen, sagte Dingens. An der Zahl der Kinounternehmen, Spielstätten und Leinwänden habe sich bislang noch nicht allzu viel verändert.

Die Kinos waren schon im Frühjahr 2020 mehrere Wochen geschlossen, wegen der Abstandsregeln durften auch im Sommer und Herbst nur deutlich weniger Besucher in die Kinosäle. Seit November sind Filmtheater und andere Einrichtungen bundesweit wieder dicht, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Öffnungen stehen bislang in Thüringen noch nicht zur Debatte.