Erfurt. Die Inflationsrate in Thüringen hat sich etwas verringert. Für viele Produkte müssen Verbraucher dennoch deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Nach Einführung des Tankrabatts und des 9-Euro-Tickets hat sich der Preisauftrieb auch in Thüringen etwas abgeschwächt. Die Jahresteuerungsrate lag im Juni bei 8,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Erfurt mitteilte. Im Mai hatte die jährliche Teuerung getrieben vor allem von Preissprüngen bei Energie und Lebensmitteln bei 8,8 Prozent gelegen. Von Mai auf Juni sanken die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent.

Dennoch bleibe die Inflationsrate auch im Juni auf einem sehr hohen Niveau. Grund seien maßgeblich die Verteuerungen bei Energie und Lebensmitteln. Ohne diese hätte die Preisveränderung im Jahresvergleich 3,7 Prozent betragen, hieß es. Für Energieprodukte müssen Verbraucher laut der Statistiker im Vergleich zum Vorjahr 39 Prozent mehr zahlen. Die stärksten Anstiege gab es demnach bei Heizöl (plus 110,1 Prozent), Fernwärme (plus 53,3 Prozent), Gas (plus 51,1 Prozent) und feste Brennstoffe (plus 41 Prozent). Die Kraftstoffpreise erhöhten sich im Jahresvergleich um 30,8 Prozent.

Lebensmittel deutlich teurer

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke müssen die Thüringer ebenfalls deutlich tiefer in die Tasche greifen. Erheblich über dem Vorjahresniveau lagen die Preise etwa für Speisefette und Speiseöle (plus 45,3 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (plus 18,8 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 16,4 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 15,2 Prozent).

Das von der Bundesregierung geschnürte Entlastungspaket hat sich im Juni bemerkbar gemacht. Im Monatsvergleich gingen die Preise für eine Bahnfahrt im Nahverkehr um rund die Hälfte zurück. Kraftstoffe wurden um 4,6 Prozent günstiger angeboten als im Mai.