Leipzig/Jena. Die Polytives GmbH aus Jena entwickelt ungiftige Zusätze für Kunststoffe. Das Start-Up ist für seine zukunftsweisende Produktidee ausgezeichnet worden.

Am Donnerstagabend erhielt die Polytives GmbH den Innovationspreis Mitteldeutschland in der Kategorie Chemie und Kunststoff. Wegen der Corona-Beschränkungen fand die 16. Preisübergabe nicht groß im feierlichen Rahmen statt, sondern Online per Videostream.

Das Jenaer Unternehmen entwickelt Zusatzstoffe, mit deren Hilfe die Eigenschaften von Kunststoff verändert werden können. Raffinierte an der Technologie der Polytives GmbH ist, dass diese Additive ungiftig sind und auch nicht, wie bei Weichmachern bekannt, mit der Zeit austreten oder ihre Eigenschaften verlieren. Denn die neu entwickelten Zusatzstoffe sind selber Polymere, wie die Kunststoffe, deren Eigenschaften veredelt oder angepasst werden sollen.

Derart optimierte Produkte haben vielfältige Anwendungen und finden sich unter anderem finden beim Zahnersatz, bei Lacken oder Ausgangsstoffen für den 3D-Druck wieder. Zudem habe der Ansatz, diese Zusatzstoffe quasi maßgeschneidert für die jeweilige Kundenanforderung designen zu können, die Jury überzeugt, begründet Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH, die Entscheidung. Die Geschäftsidee verfüge über hervorragendes Marktpotenzial, heißt es. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert.

Die GmbH wurde erst im März dieses Jahres gegründet und entsteht mithilfe einer Förderung, die es ermögliche beim Übergang aus der Universität heraus eine Firma aufzubauen, sagt Geschäftsführerin Viktoria Rothleitner dieser Zeitung. Ziel sei künftig in Jena eine Produktion zu betreiben.

Auch der 2. Platz beim Innovationspreis Mitteldeutschland in der Kategorie Chemie und Kunststoff geht nach Thüringen. Die Kutec AG Salt Technologies (Sondershausen) werde für ihr umweltschonendes und günstiges Verfahren zur Gewinnung von Lithiumhydroxid prämiert, teilt die Jury mit. Der Rohstoff werde für die Produktion von Batterien von Elektrofahrzeugen benötigt und ist für das Gelingen der Energiewende unablässig.

Einen zweiten Platz belegte zudem die WTA Technologies GmbH aus Gotha in der Kategorie Energie, Umwelt und Solartechnik. Das Unternehmen entwickelt einen Filter, welcher Chemikalien, Antibiotika, Mikroplastik und Keime effizient aus Trink- und Abwasser abscheide, heißt es.

Das Vlies könne je nach Anwendung mit Folie beschichtet werden und lasse sich dennoch wie herkömmlicher Stoff verarbeiten und zuschneiden.