Erfurt/Jena/Wolfsburg. Der Insolvenzplan für die Friseurkette Klier bestätigt: Mehreres Salons in Thüringen sind geschlossen worden.

Deutschlands größte Friseurkette Klier will mit weniger Mitarbeitern und einem ausgedünnten Filialnetz das Überleben in der Corona-Krise sichern. Die Gläubigerversammlung habe einem entsprechenden Insolvenzplan mit großer Mehrheit zugestimmt, so das Unternehmen. Es sei gelungen, insgesamt 850 Salons und Shops mit etwa 6400 Mitarbeitern zu erhalten, sagte Geschäftsführer Michael Klier. Zum Start des Insolvenzverfahrens im Dezember hatte der Konzern nach eigenen Angaben in Deutschland 1350 Salons und Shops mit etwa 8500 Beschäftigten.

In Thüringen betreibt die Kette nach Angaben auf den Internetseiten noch 24 Klier-Filialen, zwei „Essanelle ihr Friseur“-Geschäfte, drei Hair-Express-Salons und zwei Styleboxx- Standorte. Mehrere Filialen – unter anderem in Erfurt, Weimar, Saalfeld, Leinefelde, Arnstadt und Hötzelsroda – stellten den Betrieb zuletzt ein. Wie viele Filialen in Thüringen insgesamt geschlossen wurden, dazu machte das Unternehmen keine Angabe.

Der Umsatzeinbruch in der Pandemie hatte das Unternehmen mit Firmenhauptsitz Wolfsburg Ende 2020 in die Insolvenz gedrückt. Seit September lief ein Sanierungsprozess, der die Geldgeber nun offensichtlich von der Zukunftsfähigkeit überzeugte. Die Zustimmung zum Insolvenzplan wertete der Sachwalter im Verfahren, Silvio Höfer, als großen Erfolg, der das Vertrauen der Gläubiger in die nachhaltige Sanierung belege. Damit sei die letzte Etappe des gerichtlichen Verfahrens für die Klier Hair Group GmbH genommen und der Konzern geht davon aus, das Eigenverwaltungsverfahren Ende April zu beenden.

Von der Schließung betroffen waren vor allem dauerhaft unprofitable Filialen und Salons mit hohen Mieten in teuren Innenstadtlagen. Die Klier Hair Group sei jetzt robust aufgestellt, heißt es.