Eisfeld. Das Rasierklingenwerk im südthüringischen Eisfeld wird von Wilkinson übernommen. Harry‘s ist einer der größten Arbeitgeber der Region.

Rasierklingenhersteller Harry’s, der ein großes Werk in Eisfeld betreibt, wird verkauft – für 1,37 Milliarden Dollar (1,22 Milliarden Euro). Neuer Eigentümer ist der US-amerikanische Konkurrent Edgewell („Wilkinson“, „Schick“), die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. 79 Prozent des Kaufpreises sollen bar gezahlt werden, die Rest-Vergütung erfolgt über Aktien.

Auswirkungen auf das Südthüringer Werk mit seinen derzeit rund 580 Mitarbeitern sind nach jetzigem Stand nicht zu erwarten, bestätigte eine Unternehmenssprecherin gestern auf Anfrage dieser Zeitung. Der eingeschlagene Kurs der letzten Jahre soll kontinuierlich fortgesetzt werden. Das New Yorker Internet-Startup Harry’s hatte das Feintechnik-Rasierklingenwerk in Eisfeld vor gut fünf Jahren für 100 Millionen Euro übernommen. Seitdem wurde in den Ausbau der Produktion investiert – pro Jahr flossen zweistellige Millionenbeträge in das Werk im Landkreis Hildburghausen. Die Nassrasierer, die für Handelsmarken produziert werden, liegen mittlerweile in den Regalen vieler großer Einkaufsmärkte, beispielsweise bei Lidl oder DM. Hinzu kommt der Verkauf von Harry’s-Produkten für Kunden in den USA, Großbritannien sowie in Kanada, online und offline (z.B. bei Walmart). Harry‘s ist mittlerweile einer der größten Arbeitgeber der Region.

Die beiden Firmen-Gründer Andy Katz-Mayfield und Jeff Raider sollen künftig die Wilkinson-Tochter Edgewell mit führen, heißt es weiter. Der neue Eigentümer repräsentiert derzeit geschätzt 13 Prozent des Rasierklingen-Weltmarkts. Harry’s kommt auf bescheidene 0,5 Prozent, während Gillette mit einem Anteil von rund 58 Prozent die Nummer eins ist.