Gera. Der Geraer Robby Fuchs gehört in Deutschland zu den wenigen Anbietern von Offroad-Reisen mit dem eigenen oder einem Miet-Geländewagen.

Balkan, Island, Australien, Russland, Namibia, Marokko, Oman, Iran - die Liste der Reiseziele, die Robby Fuchs für seine Offroad-Reisen anbietet, ist lang.

40 Regionen hat er zur Auswahl, verteilt auf der ganzen Welt. Überall ist er selbst schon gewesen, hat Routen erkundet, Kontakte geknüpft, kulturelle Höhepunkte ausgekundschaftet, die Gegebenheiten studiert.

Mit eigenem oder Miet-Geländewagen

Für seine Kunden offeriert er Reisen mit dem eigenen Geländewagen oder in vorhandenen Miet-4x4. Doch es geht keineswegs nur um das Offroad-Fahrerlebnis, sondern auch darum, grandiose Landschaften zu genießen, Land und Leute individuell kennenzulernen - und das alles in kleinen Gruppen.

"Mein Anliegen ist, die interessantesten Ziele eines Landes auf den spannendsten Routen zu verbinden, Kultur, Pflanzen, Tiere und Natur auch mal zu Fuß und abseits der Touristenwege zu entdecken", erzählt der Geraer.

Geschlafen wird meist im Zelt

Es gebe eine Szene um die 50.000 Familien in Deutschland, die so reisen. Geschlafen wird zumeist im Zelt, auf oder im Fahrzeug, auf wenigen Reisen in einem festen Quartier, meist mitten in der Natur.

Fuchs aus Gera gehört zu einem der fünf größeren Anbieter, die diesen Markt bedienen. Seine mitreisenden Gäste kommen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Vor 20 Jahren hat ihn das Offroad-Reise-Fieber selbst gepackt. Mit Frau und Kindern ist er durch die Länder gereist: Sardinien, Lettland, Marokko. "Wir haben seit damals alle Routen über GPS aufgezeichnet und profitieren noch heute davon."

Ein Viertel des Jahres unterwegs

Irgendwann hat er begonnen, für Freunde Reisen zu planen und hat erkannt, dass man durch professionelle Vorbereitung damit auch Geld verdienen kann. Seither ist das Hobby zum Beruf geworden und er mindestens ein Viertel des Jahres selbst unterwegs.

Zehn freie Guides hat er mittlerweile an der Seite, die für ihn Touren übernehmen und sich in den jeweiligen Ländern bestens auskennen. "Man muss in diesem Beruf krisensicher agieren können, sich auskennen, denn von der Autopanne bis zu Krankheiten kann alles passieren."

Von einer bis zu neun Wochen - beispielsweise durch Russland oder Asien - ist er mit seinen Gästen unterwegs. Aber es gibt auch Schnuppertrips. Im Januar 2020 waren um die 80 Prozent der Reisen ausgebucht. Dann kam Corona und Fuchs musste sämtliche geplanten Touren rückabwickeln.

Lockdown macht Pläne zunichte

"Im Sommer haben wir noch einmal Reisen in die Alpen, nach Polen oder auf den Balkan angeboten." Dann kam der nächste Lockdown und machte erneut alle Planungen zunichte. "Also schieben wir jetzt eine große Welle vor uns her, hoffen, dass wir vielleicht im April wieder mit Deutschland, Polen und Nordafrika starten und im Sommer die ersten großen Ziele ansteuern können. Dies alles ist auch für unsere Kunden schwierig, die oft mit ihrem Urlaub nicht so flexibel agieren können."

Für alle jene, die noch keine Offroad-Erfahrung haben, empfiehlt er zunächst Kurztrips - seine Grenzlandtour in Thüringen beispielsweise, in die Lüneburger Heide oder auf spannenden Wegen durch Polen, Belgien oder die Alpen. "Diese Touren sind super auch für Kinder geeignet. Abenteuer, Lagerfeuer und Natur pur", erzählt der 55-Jährige, "und ein Vorgeschmack auf all das, was nach dem Lockdown hoffentlich bald wieder möglich ist."