Erfurt. Auch am zweiten Tag hat die IG Metall in Thüringen ihre Warnstreiks wirken lassen. Sie sollen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Einen vierten Verhandlungstermin gibt es im Freistaat noch nicht.

Am zweiten Tag der Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie haben in Thüringen rund 500 Beschäftigte kurzzeitig ihre Arbeit niedergelegt und an Protesten teilgenommen. Das teilte der IG-Metall-Bezirk Mitte am Mittwoch mit. Knapp 300 Beschäftigte legten in Südthüringen die Arbeit nieder, 200 Mitarbeiter der Schuler AG beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben in Erfurt an den Warnstreiks. Am Nachmittag sollen weitere Aktionen folgen. Den ganzen Tag über beteiligten sich Beschäftigte in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen an Einzelaktionen.

In Thüringen treten die Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag für rund 20.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie auf der Stelle: Mitte Februar war die dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis abgebrochen worden. Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen hatte ein bereits aus anderen Tarifgebieten bekanntes Angebot vorgelegt.

«Wir haben jetzt mit der Mitte-Gruppe einen vierten Verhandlungstermin vereinbaren können», sagte IG-Metall-Sprecher Uwe Stoffregen am Mittwoch. Mit den Arbeitgebern in Thüringen werde aber separat verhandelt. «Da haben wir noch keinen vierten Verhandlungstermin.»

Auch in den kommenden Tagen seien Beschäftigte großer Unternehmen mit Standorten in Thüringen zum Streik aufgefordert. «Auf Grund der Pandemielage sollen die Beschäftigten allerdings nicht, wie sonst üblich, gemeinsam streiken, sondern die Aktion alleine zuhause auf der Couch durchführen», sagte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Suhl, Thomas Steinhäuser.