Erfurt/ Gera. Vor der vierten Verhandlungsrunde für den Einzel- und Versandhandel am kommenden Montag weitet die Gewerkschaft Verdi den Streikaufruf für Beschäftigte nochmal aus. Erfurt und Gera gehören zu den Streikschwerpunkten in Thüringen.

Die Gewerkschaft Verdi hat kurz vor Beginn der vierten Verhandlungsrunde für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre Warnstreiks ausgeweitet. Am Donnerstag waren der Gewerkschaft zufolge die Beschäftigten von 37 Betrieben in Sachsen und Thüringen zum Ausstand aufgerufen. Betroffen sind unter anderen Kaufland, netto, Aldi, Ikea und H&M.

Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago forderte die Arbeitgeber auf, ein völlig neues Angebot zu unterbreiten. Wenn am Montag weiterverhandelt werde, könne es nicht um Zehntelprozente gehen.

Gehaltserhöhung von 4,5 Prozent gefordert

Schwerpunkte des Warnstreiks sind den Angaben zufolge Leipzig, Erfurt, Gera, Dresden, Chemnitz und Nossen. Schon seit Mittwoch befinden sich die Beschäftigten eines Großhandelslagers in Nossen im Arbeitskampf. Dort war für vormittags eine Streikversammlung mit den Streikenden der Beschäftigten aus Nossen sowie aus Dresden, Ostsachsen und Chemnitz geplant.

Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Darüber hinaus soll ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde festgeschrieben werden. Die Gewerkschaft will zudem durchsetzen, dass die Tarifverträge für alle gelten und dazu für allgemeinverbindlich erklärt werden sollen.

Karenz für von Corona gebeutelte Firmen

Die Arbeitgeber bieten nach Angaben eines Sprechers einen Drei-Jahresabschluss und für das erste Jahr nach zwei Nullmonaten ein Plus bei Löhnen und Gehältern von 2 Prozent an, für das zweite Jahr weitere 1,4 Prozent und für das dritte Jahr 2 Prozent. Für Unternehmen, die von der Corona-Pandemie besonders betroffen waren, sollen die Erhöhungen je zehn Monate beziehungsweise sechs Monate später gezahlt werden.

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