Erfurt. Viele der geflüchteten Ukrainer, die in Thüringen leben, suchen einen Job – und die Gastronomie sucht dringend Mitarbeiter. Warum Ukrainer trotzdem nur schwer einen Job finden.

Nur wenige Flüchtlinge aus der Ukraine haben in den vergangenen Monaten in der Thüringer Gastronomie einen Job gefunden. Unter anderem bei der Reinigung von Zimmern in Hotels oder bei Spülarbeiten in den Küchen von Restaurants seien im Freistaat zuletzt vereinzelt Ukrainer eingestellt worden, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Thüringen, Dirk Ellinger. „Das kann man anlernen, da kriegt man auch einiges hin.“

Für viele andere Jobs im Gastgewerbe aber gebe es für die Geflüchteten eine große Hürde: die Sprache. „Wir sind in Deutschland, und da muss in ersten Linie Deutsch gesprochen werden“, sagte Ellinger.

Insbesondere Kellnerinnen und Kellner brauchten gute Deutsch-Kenntnisse, an denen es den allermeisten Kriegsflüchtlingen aus dem von Russland überfallenen Land aber fehle. Deshalb sei die Zahl der Ukrainer, die in der Branche bislang eine Arbeit gefunden hätten, vergleichsweise klein.

Fundierte Ausbildung wichtig

Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Landesregierung etwas mehr als 30.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Thüringen gekommen. Zugleich suchen große Teile der Wirtschaft des Freistaates nach Mitarbeitern. Insbesondere die Hotel- und Gaststättenbranche gilt als Wirtschaftszweig, in dem Personal gesucht wird, Fachkräfte ebenso wie Beschäftigte für einfachere Tätigkeiten.

Ellinger sagte, die Betreiber etwa von Restaurants, Cafés und Hotels im Freistaat seien grundsätzlich bestrebt, so viele ihrer offenen Stellen wie möglich mit Fachkräften anstatt mit angelerntem Personal zu besetzen. „Wir wollen unsere Ausbildung hochhalten und nicht alles durch Anlernen machen.“ Es sei wichtig, den Gästen Servicequalität zu bieten. Die lasse sich meist nur durch eine fundierte Ausbildung des Nachwuchses erreichen, so Ellinger.