Erfurt. Sieben von zehn Unternehmen sind im Bundesdurchschnitt von Wirtschaftsspionage betroffen, sagt Thüringens Verfassungsschutzpräsident Kramer.

Nicht nur große internationale Konzerne, sondern auch mittelständische und kleine Unternehmen sind nach Darstellung von Thüringens Verfassungsschutzpräsident von Industrie- und Wirtschaftsspionage bedroht.

„Sieben von zehn Unternehmen sind im Bundesdurchschnitt betroffen und es ist davon auszugehen, dass das auch auf Thüringen zutrifft“, sagte Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer am Montag in Erfurt mit Bezug auf Zahlen des IT-Verbands Bitkom.

Kramer sprach bei einem Symposium mit dem Titel „Digitale Wirtschaftsspionage – Thüringens Wirtschaft im Fokus fremder Staaten“, das seine Behörde gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Erfurt veranstaltete. Staatliche Nachrichtendienste in Russland, China, aber etwa auch Iran und Nordkorea betrieben internationale Wirtschaftsspionage, so Kramer. Das könne dazu führen, dass beispielsweise Thüringer Hersteller ihre Technologie zu einem Drittel des Preises auf dem chinesischen Markt wiederfänden.

Es sei schwierig dagegen vorzugehen. „Betroffene Unternehmen melden sich selten, da sie glauben, dass das Bekanntwerden solcher Vorkommnisse der Konkurrenz nütze“, sagte Kramer. Dabei sei die Zusammenarbeit von Unternehmen und Sicherheitsbehörden wichtig, um Schutzmaßnahmen aufzubauen.

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