Erfurt. In Thüringen arbeiten immer mehr Menschen, die aus dem Ausland in den Freistaat gekommen sind. Ihre Zahl hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre mehr als verfünffacht.

Die Zahl der in Thüringen beschäftigten Ausländer hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre mehr als verfünffacht. Waren im Juni 2011 erst 11.870 ausländische Beschäftigte im Freistaat registriert, so waren es im Juni des vergangenen Jahres bereits 57.730, wie die Regionaldirektion Thüringen der Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage mitteilte. Bis November war diese Zahl den jüngsten Statistiken der Bundesagentur zufolge dann auf 61.880 gestiegen.

Ein Sprecher der Regionaldirektion sagte, ohne die ausländischen Arbeitskräfte würde die Zahl der Beschäftigten in Thüringen stark zurückgehen. Die aus dem Ausland stammenden Arbeitnehmer und Selbstständigen glichen den Rückgang der Zahl der deutschen Beschäftigten aus, der sich durch den demografischen Wandel ergebe. Flächendeckend fehlten deshalb im Freistaat unter anderem Fachkräfte.

Besonders hoch ist der Anteil ausländischer Beschäftigter im Bereich der Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften - etwa in der Zeitarbeit. Fast 12 000 Ausländer sind hier registriert. Zu weiteren Branchen mit großen Anteilen ausländischer Beschäftigter gehören nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gehören der Bau inklusive der Bauvorbereitung (rund 4100), die Gastronomie (3600), die Nahrungsmittelindustrie (3400), der Einzelhandel (2900) und das Gesundheitswesen (2700).

An Unternehmen, die sich für die Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer interessieren, richtet sich am Mittwoch ein Fachtag der Industrie- und Handelskammer Erfurt. Unter dem Motto „Fachkräfte International in Thüringen“ geht es um die Chancen der Anwerbung und Integration von ausländischen Fachkräften.