Erfurt. Das seltene Tier ist aus Polen eingewandert und wurde im Thüringer Schiefergebirge gesichtet.

Nachdem im Thüringer Schiefergebirge, im Saale-Orla-Kreis, ein Luchs in die Fotofalle lief, ist jetzt klar: Es ist ein Mädchen. Und es heißt Mira. Das hauseigene „Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs“ habe jetzt das Tier identifiziert, teilte das Umweltministerium mit merklichem Stolz am Freitag mit. Mira sei 2019 in der polnischen Woiwodschaft Westpommern ausgewildert worden – im Rahmen des „Life-Projektes“, das von der EU gefördert wird.

Sie habe bereits in Polen „eine beträchtliche Strecke“ zurückgelegt, bevor sie Ende des vergangenen Jahres nach Deutschland gekommen sei. Das Ministerium weiß das alles, weil Mira ein Halsband mit GPS-Sender trägt, wobei zwischenzeitlich keine Daten empfangen werden konnten. Am Ende hätten aber die Beamten die Luchsin zusammen „mit dem örtlichen Jagdausübungsberechtigten“ und dem zuständigen Revierförster an einer bisher nicht genannten Stelle des Schiefergebirges orten können.

„Nun soll durch weiteres Monitoring herausgefunden werden, ob Mira nur zu Besuch ist, oder bleiben wird“, heißt es in der Mitteilung. Ach ja, und wer Mira sieht oder vielleicht auch einen armen Hasen, der möglicherwiese von ihr gerissen wurde, der soll bitte unter 0361-573441941 anrufen.

Laut dem Naturschutzbund wurden in den vergangenen Jahren im Saale-Orla-Kreis immer wieder Luchse gesehen. Im Frankenwald, an der Landesgrenze auf bayerischer Seite, seien bereits mindestens drei Luchse nachgewiesen worden.