Elmar Otto über den Digitalbonus.

Oft wurde an dieser Stelle schon das Ende der Kreidezeit gefordert. Mit dem erdgeschichtlichen Wortspiel wird gerne die mangelhafte Digitalisierung der Thüringer Schulen aufs Korn genommen. Doch nicht nur in den Klassenzimmern fehlen interaktive Whiteboards und Laptops, gibt es kein oder nur mangelhaftes W-Lan. Auch in manchen Firmen des Freistaats wurde in der Vergangenheit wenig in innovative Zukunftstechnologien investiert.

Da sich vor allem kleine und mittelständische Unternehmen hier schwertun, hat der Wirtschaftsminister 2018 einen so genannten Digitalbonus ersonnen. Er soll diesen Betrieben bei der Anschaffung von IT-Hardware und Software einschließlich möglicher Umstellungsprozesse der Systeme helfen. Der Fördersatz beträgt bis zu 50 Prozent bei einer maximalen Zuschusshöhe von 15.000 Euro je Vorhaben.

Das Antragsverfahren ist für behördliche Anträge geradezu schlank und unkompliziert gehalten. Einzureichen sind der Antrag, ein Kurzkonzept, eine Beihilfebescheinigung sowie eine Erklärung, ein kleines beziehungsweise mittelständisches Unternehmen zu sein.

Dass der Digitalbonus sehr gut nachgefragt wird, ist erfreulich. Zeigt aber auch, dass der Nachholbedarf weiterhin vorhanden ist. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat vielen Firmenchefs endgültig vor Augen geführt, dass sie ihre digitale Kompetenz und das damit verbundene Onlinegeschäft vernachlässigt haben.

So liegt in der Krise für einige zumindest auch eine Chance.