Gerd Stöwer übernimmt heute die Geschäftsführung des Flughafens Erfurt-Weimar
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Von dpa, red
Erfurt. Gerd Stöwer wird neuer Geschäftsführer am Flughafen Erfurt-Weimar. In den nächsten Monaten soll über ein Ausschreibungsverfahren eine neue dauerhafte Geschäftsführung gefunden werden.
Der Flughafen Erfurt-Weimar erhält nach dem angekündigten Weggang von Geschäftsführer Uwe Kotzan einen Interimschef. Vom 1. Oktober an soll der frühere Geschäftsführer der Regionalflughäfen Halle/Leipzig, Dresden und Osnabrück, Gerd Stöwer, den Flughafen vorläufig managen. Kotzan hatte im April mitgeteilt, dass er zum Jahresende seine neue Aufgabe als Geschäftsführer des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden antreten werde. Er war seit 2013 Chef des krisengebeutelten Flughafens der Landeshauptstadt. Stöwer ist laut Ministerium seit mehr als 30 Jahren in der Luftfahrtbranche tätig, zuletzt als selbstständiger Unternehmensberater auch für Flughäfen.
Der Erfurter Airport, Thüringens einziger internationaler Landeplatz, hat stark unter dem Verlust von Großkunden wie den in die Insolvenz gegangenen Fluggesellschaften Germania und Air Berlin gelitten. Derzeit gibt es nur einzelne wöchentliche Verbindungen in Urlaubsregionen. Das Land schießt jährlich Millionenbeträge zu. Der Präsident des Landesrechnungshofes, Sebastian Dette, hatte den Flughafen mit Blick auf diese Kosten kürzlich infrage gestellt. Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) lehnt dies ab.
Zur Person
Stöwer ist Dipl.-Ing. für Luft- und Raumfahrtechnik und Honorarprofessor für Flughafenbetrieb und Luftverkehrspolitik an der TU Dresden und seit mehreren Jahrzehnten in der Luftverkehrsbranche tätig. Nach dem Studium an der TU Berlin war er in verschiedenen Positionen bei der Deutschen Lufthansa in Hamburg und Frankfurt tätig.
1992 wurde der gebürtige Berliner in die Geschäftsführung der Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle aufgenommen und trug damit kurz nach der Wiedervereinigung maßgeblich zur Entwicklung und zum Ausbau der beiden sächsischen Verkehrsflughäfen bei. Später leitete er als Alleingeschäftsführer viele Jahre den Internationalen Verkehrsflughafen Münster/Osnabrück in Nordrhein-Westfalen. Parallel dazu nahm der Geschäftsführer verschiedene Funktionen im Verband der deutschen Flughäfen und im Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V (wahr. 2017 machte sich Prof. Stöwer selbstständig als Unternehmensberater. Seitdem beriet er Unternehmen der Luftverkehrsbranche, v.a. Flughäfen in operativen und strategischen Fragen.