Weimar. Der Polizist soll interne Informationen an Dritte weitergegeben haben.

Vor dem Amtsgericht Weimar wird am Donnerstag (9.00 Uhr) der Prozess gegen einen Thüringer Polizisten fortgesetzt, der Dienstgeheimnisse verraten haben soll. Es seien mehrere Zeugen geladen, sagte eine Gerichtssprecherin. Möglicherweise werde auch ein Urteil fallen.

In ihrer Anklage legt die Staatsanwaltschaft dem Mann zur Last, in den Jahren 2017 und 2018 in insgesamt 35 Fällen Informationen beispielsweise aus den internen Computersystemen der Polizei an Dritte weitergeleitet zu haben. Teilweise soll der Mann von einer Frau, mit der er in diesem Zusammenhang über einen Messenger-Dienst chattete, Sex als Gegenleistung verlangt haben. Der Beschuldigte verrichtete seinen Dienst damals bei der Polizei in Weimar.

Der Verteidiger des Mannes hatte zu Beginn des Prozesses erklärt, sein Mandant habe sich korrekt verhalten. Dass der 42-Jährige Informationen weitergegeben habe, sei «rechtmäßiges Polizeiverhalten» gewesen, sagte der Anwalt. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft hatte diese Einschätzung scharf zurückgewiesen.