Gotha. Thüringens SPD-Fraktionschef Matthias Hey hat davor gewarnt, Neuwahlen für den Landtag deutlich später als vereinbart anzusetzen.

„Ich habe ja verschiedene Spatzen von einigen Dächern des Landtages schon pfeifen hören, dass es doch besser wäre, mit der Bundestagswahl zu wählen“, sagte Hey am Freitag im Sommerinterview des MDR. Seiner Meinung nach würde dann aber nach der Verabschiedung des Haushaltes voraussichtlich im Februar bis September im Landtag nicht mehr viel passieren. „Weil dann alle in den Wahlkampfmodus schalten, weil die CDU dann wahrscheinlich keine Gesetze von Rot-Rot-Grün mitträgt“, sagte Hey.

Derzeit regiert in Thüringen eine Minderheitskoalition aus Linke, SPD und Grünen, die zusammen über keine eigene Mehrheit im Parlament verfügen. Allerdings gibt es eine Verabredung mit der CDU - einen sogenannten Stabilitätsmechanismus, der für die nötigen Mehrheiten sorgt.

Der Pakt soll aber mit der Verabschiedung des Landeshaushaltes für das Jahr 2021 enden und anschließend mit den Stimmen der vier Fraktionen des Landtags aufgelöst und Neuwahlen beschlossen werden. Als einen Termin für Neuwahlen haben sich die vier den 25. April versprochen. In der Vergangenheit waren vor allem die Grünen und die CDU skeptisch gegenüber frühen Neuwahlen, während die SPD nach der Thüringen-Krise im Februar auf Neuwahlen so schnell wie möglich pochte.

Wer ist Matthias Hey

Der gelernte Drucker, der später zum Steuerfachwirt umschult, ist erst seit 2006 Politiker. Zuvor arbeitete Hey, der immer schon in Gotha wohnte, im Finanzamt. Zunächst im Gothaer Stadtrat wird er später Chef des Ortsvereins, zieht dann in den Landtag ein und wird 2014 Fraktionschef der SPD im Landtag. Dabei gewinnt er regelmäßig Wahlen in seinem Landtags-Wahlkreis Gotha II. Und zwar als einziger direkt gewählter SPD-Abgeordnete in Thüringen.

Doch den Ruf zum Spitzenkandidaten lehnt der zweifache Vater später ab. Dafür ist jetzt SPD-Innenminister Georg Maier vorgesehen. Hier stellt sich Matthias Hey ab 11 Uhr den Fragen im MDR-Sommerinterview:

Kemmerich: Bin auf Bananenschale der AfD ausgerutscht