Jena. Joschka Ferner geht zuversichtlich in das Heimspiel der Jenaer Zweitliga-Basketballer von Science City am Sonntag gegen Kirchheim - auch wenn er die Knights keinesfalls unterschätzt.

Das brüderliche Kräftemessen gehört beim Familientreffen einfach dazu. Gerade deshalb, weil Joschka und Lukas Ferner Zwillinge sind. "Zu Weihnachten gab es ein Armdrücken", berichtet Joschka Ferner, der seit 2019 das Trikot von Basketball-Zweitligist Science City Jena trägt. Im Sommer wurde auch noch Basketball gespielt - eins gegen eins. Der Jenaer, der 2,02 Meter misst, konnte dabei seine Größenvorteile ausspielen. "Wir sind zweieiig. Lukas ist ‚nur‘ 1,86 Meter groß."

Bis zur U 19 gingen die Zwillinge noch gemeinsam auf Korbjagd, spielten für Ulm in der höchsten Nachwuchs-Liga des Landes, der NBBL. Das tägliche miteinander Messen "hat uns beide weitergebracht". Dann trennten sich die Wege. "Lukas wollte was Gescheites machen", sagt Joschka Ferner und lacht. Auf den nun studierenden Bruder musste der 25-Jährige fortan beim täglichen Training verzichten. Doch der gebürtige Aalener, der im bayrischen Nördlingen aufwuchs, ging beharrlich weiter seinen Weg zum Basketball-Profi. Schon als 17-Jähriger debütierte er in der EuroLeague, bestritt mit 18 sein erstes BBL- Spiel, von denen er es mittlerweile auf über 100 gebracht hat.

In der jetzigen Spielzeit mehr Einsatzminuten

Der Wechsel im Sommer 2019 nach Jena war für ihn auch eine Art Neuanfang. In der ersten Saison tat er sich noch schwer. Aktuell läuft es aber sehr gut. "Er weiß, was ich von ihm will und wie wir spielen wollen", sagt sein Trainer Frank Menz, der ihm in dieser Spielzeit mehr Einsatzminuten als in der vergangenen gibt. "Joschka wirkt ruhiger auf dem Feld, weil er sich über die Verteidigung definiert. Das führt dazu, dass er beim Werfen auch mehr Sicherheit hat." Auch Ferner findet, dass er dem Team "mehr helfen" kann. "Es läuft für mich dieses Jahr besser."

Das gelte aber sowieso insgesamt für die gesamte Mannschaft. Erst zwei Niederlagen in zehn Spielen bedeuten den zweiten Platz in der ProA für Science City. Dass der Gegner im Heimspiel am Sonntag, die Kirchheim Knights, zuletzt Spitzenreiter Rostock geschlagen hat, macht ihn nicht nervös. "Wir haben auch den Tabellenführer geschlagen", vertraut Ferner auf die eigene Stärke. Dennoch weiß er, dass die Baden-Württemberger diesmal deutlich stärker sind als noch beim 111:81-Erfolg der Jenaer im Hinspiel zum Saisonauftakt. "Wir unterschätzen niemanden", verspricht er.

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