Pößneck. Volkssolidarität Pößneck bekennt sich zum Regenbogenland, dem ältesten Kindergarten in der Stadt

Für den Donnerstagnachmittag war die kleine Sporthalle des Kindergartens Regenbogenland in Pößneck zu einem großen Festsaal umgestaltet worden. Im Rahmen einer fünftägigen Festwoche waren für diesen Tag die Verantwortlichen des Trägers der Einrichtung, der Volkssolidarität Pößneck, sowie Helfer, Sponsoren, andere Unterstützer und Vertreter der Eltern eingeladen. Es gab etwas zu feiern, nämlich den 111. Geburtstag des Hauses. Das ist nicht nur eine besondere Zahl und ein stattliches Alter, damit ist dieser Kindergarten auch der älteste in Pößneck.

Leiterin Diana Ukenings begrüßte sichtlich beeindruckt vom recht vollen Saal die Gäste und bat als Erstes darum, gemeinsam den Begriff Kindergarten wieder vor alle anderen zu setzen. Dafür gab es viel Applaus und Zustimmung.

Das vom Giebel des Hauses herunter strahlende „Kommt, lasst uns unsern Kindern leben!“ ist von Friedrich Fröbel, dem Pädagogen, der 1840 in Bad Blankenburg den ersten Kindergarten der Welt begründete und einen Begriff schuf, der in mehrere Sprachen Eingang fand. Fröbels Ansatz fühlt man sich im Regenbogenland verpflichtet, nicht weil Bad Blankenburg und Fröbels Geburtsort Oberweißbach nur einen großen Steinwurf weit entfernt liegen, sondern aus Überzeugung. Die Kinder wachsen und gedeihen lassen wie in einem Garten, dabei die Individualität beachten und zu einem Gemeinsamen fügen – das ist das Prinzip. Das Leben ist so bunt wie ein Regenbogen und so trägt dieser Kindergarten mit Regenbogenland den richtigen Namen. Ebenso bunt war das Programm der Kinder der Vorschulgruppe, die tatsächlich überwiegend aus Jungs besteht. Sie sangen, tanzten und zeigten, was sie schon alles können.

In den vergangenen Jahren fanden Umbaumaßnahmen statt, die der Funktionalität und der Sicherheit dienten, aber vor allem diesen Kindergarten noch schöner machten. Wer zu Wort kommen wollte, hatte die Gelegenheit, die von Christian Herrgott, Vorstandsvorsitzender, und Jürgen Zörcher, Geschäftsführer der Volkssolidarität Pößneck, genutzt wurde, um Dank und Anerkennung allen im Regenbogenland mit Herzblut tätigen Beschäftigten auszusprechen und um zu versichern, dass auch in Zukunft alles unternommen wird, um diesen Kindergarten auch personell zu sichern. Die Pößnecker Rosenkönigin, Rebecca Henniger, ist selbst Erzieherin und konnte sich dem Dankeschön nur anschließen. Christian Böhnke von der Kreissparkasse Saale-Orla und Jens Schmalwasser von der Raiffeisen-Volksbank Saale-Orla gehörten zu den Gästen, die mit Geldgeschenken für einen Sandspieltisch und die weitere Bestückung der Außenanlagen gekommen waren. Auch ein Schirm gehörte zu den Gastgeschenken, er kam von der Volkssolidaritäts-Finanzleiterin Sandra Zschiedrich und könnte mit dem Versprechen verbunden sein, dass Diana Ukenings mit ihren Mitarbeitern und allen Kindern niemals im Regen stehen gelassen wird.

Zahlen und Daten

Der Kindergarten wurde am 25. Oktober 1908 als Herzog-Georg-Stift Kinderheim eingeweiht. Gebaut wurde er nach Plänen des Architekten Otto Schilling. Im Ersten Weltkrieg diente das Gebäude als Lazarett, dann wieder als Kinderheim beziehungsweise Kindergarten mit Kinderkrippe.

1973 kam es zu einem ersten Umbau. Heute ist der einst große Speisesaal in einzelne altersgerechte Räume unterteilt.

Der Kindergarten kann 75 Mädchen und Jungen aufnehmen, 69 Plätze sind zurzeit belegt. Betreut werden die Kinder von sieben Erzieherinnen, zwei Erziehern und einer Teilzeitkraft.