Erfurt. Der Toraschreiber Reuven Yaacobos erklärt in einem Video den zutiefst spirituellen Vorgang beim Verfassen der Tora, die am 30. September 2021 übergeben werden soll.

Die Feder darf nicht aus Metall bestehen, weil der Mensch daraus Waffen herstellt und Tora Frieden ist. Der Federkiel muss sauber, die Spitze im richtigen Winkel geschnitzt sein, bevor der Sofer, der Toraschreiber, sie in die Tinte taucht. Nichts Chemisches darf sie enthalten, nur Dinge, die in der Natur vorkommen, von Gott erschaffen, so wie die Worte, die auf das Pergament geschrieben werden...

So beginnt die Erklärung des Berliner Rabbiners und Toraschreibers Reuven Yaacobos. Im Oktober 2019 schrieb er in der Erfurter Synagoge den ersten Buchstaben auf das Pergament der neuen Torarolle. Ein Geschenk der Kirchen an die Jüdische Landesgemeinde - und eines der zentralen Projekte des Themenjahres zu neun Jahrhunderten jüdisches Leben in Thüringen.

Eigentlich sollten die Begegnungen mit dem Sofer in der kleinen Synagoge in Erfurt stattfinden, jetzt haben die Veranstalter das Projekt ins Digitale geholt, für den Mittwoch gab es die erste Einladung. Rabbiner Reuven Yaacobov erklärt in einem Film den zutiefst spirituellen Vorgang des Toraschreibens. Eine seltene Gelegenheit, die Arbeit eines Sofers zu verfolgen und ihn zu befragen, weil das Ereignis selbst in Deutschland selten ist. Viele Fragen, erzählt Projektkoordinatorin Alexandra Husemeyer, kamen von Schülern und Religionslehrern. Das Video, das bei Facebook auf der Seite "Tora ist Leben" steht, sei inzwischen mehr als 350 Mal geklickt worden. Die Online-Veranstaltung am Abend, bei dem die Musikwissenschaftlerin Diana Matut über die Tora und ihren Klang in den verschiedenen Kulturkreisen sprach, fand mehr als 60 Besucher.

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Für März ist eine Begegnung mit dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, geplant. Ob in der Synagoge von Berkach oder digital, wird man sehen.