Mödlareuth. Das Deutsch-Deutsche Grenzmuseum platzt mit jährlich knapp 80.000 Besuchern aus den Nähten. Bis 2023 soll ein Neubau erfolgen.

Insgesamt 91 Architekturbüros haben sich an der europaweiten Ausschreibung um eine Teilnahme am Planungswettbewerb für einen Neubau des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth beworben. Am Donnerstag endete die Frist für die Einreichung der Anträge.

Insgesamt 30 Architekturbüros werden sich an dem europaweitem Vergabeverfahren mit integriertem Architektenwettbewerb beteiligen. Acht Architekturbüros galten bereits zuvor als gesetzt. Dabei handelt es sich um die BHBVT-Architekten aus Berlin, Brückner & Brückner Architekten aus Tirschenreuth, Die-Halle-Architekten aus Hof, Georg-Scheel-Wetzel-Architekten aus Berlin, ghsw-Architekten aus Hof, H2M Architekten + Stadtplaner GmbH aus Kulmbach und München, Florian-Nagler-Architekten aus München und LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei aus Stuttgart. „Bei der Auswahl der acht gesetzten Architekturbüros wurden vor allem darauf geachtet, dass die Büros bereits ähnlich anspruchsvolle Projekte oder Museen realisiert haben und damit eine gewisse fachliche Eignung der Teilnehmer sichergestellt ist. Auch wurden zwei lokale Architekturbüros mit in der Liste berücksichtigt“, teilte Stefanie Schulze, Leiterin der Pressestelle im Landratsamt Hof, mit, in dem die Geschäftsstelle des Zweckverbandes Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth ihren Sitz hat.

Neben den acht gesetzten Büros werden in einem nächsten Schritt 22 weitere Büros dazugelost. Die Teilnehmer am Wettbewerb mussten ihre Eignung, wie etwa die fachliche Qualifikation, technische und berufliche Leistungsfähigkeit, nachweisen.

„Die ausgewählten Büros ­haben dann bis Mitte September Zeit, Pläne und Modelle auszuarbeiten, die dann durch den Verfahrensbetreuer vorgeprüft werden. Die Ergebnisse werden dann in anonymisierter Form in einer Preisgerichtssitzung ausgestellt und vom Preisgericht bewertet. Dieses stimmt über die Platzierungen von 1 bis 5 sowie von vier Anerkennungen ab.

Die Beurteilung der eingereichten Arbeiten erfolgt nach den in der Auslobung bekanntgegebenen Kriterien wie etwa Gestaltungsqualität, Energie und Nachhaltigkeit, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Wir gehen aktuell davon aus, dass das Architekturbüro, dass mit der Realisierung des Museums beauftragt wird, spätestens Ende des Jahres feststeht“, so Stefanie Schulze.

Geplant ist ein Museumsneubau mit einer Nutzfläche von etwa 1500 Quadratmetern, in dem die musealen Kernbereiche wie Dauer- und Sonderausstellung, Gastronomie, Seminar- und Verwaltungsbereich in Größe und Konzeption angemessen ausgebildet werden sollen. Weitere Vorgabe ist die Umgestaltung eines weitläufigen, offenen Museumsfreigeländes mit mehreren neu konzipierten Themenstationen bestehend aus Originalobjekten der erhaltenen DDR-Grenzanlagen auf einer Länge von etwa 800 Metern.

Der Bund und der Freistaat Bayern haben für den Museumsneubau je 5,5 Millionen Euro zugesagt. Auch Thüringen habe eine finanzielle Unterstützung zugesagt. Der Zweckverband, der aus den Landkreisen Hof, Vogtland und Saale-Orla sowie der Stadt Gefell und der Gemeinde Töpen besteht, wünscht sich schon seit Jahren einen Neubau. Denn das Museum zählt mit jährlich knapp 80.000 doppelt so viele Besucher wie anfangs erwartet wurden. Das neue Museum soll spätestens 2023 eröffnen.