Erfurt. Schulamt streicht Arbeitszeit außerhalb des Unterrichts. Lehrerverband spricht von „Unterrichtsnotstand“.

Wenige Tage vor Ferienende ist die Situation an Ostthüringer Schulen besonders gravierend: Derzeit sind 71 unbefristete sowie 22 befristete Stellen, vor allem an Grundschulen und Regelschulen, nicht besetzt, warnt Michael Kummer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Dies mache einen geordneten Schulstart schwierig. Die Schulen seien aufgefordert, alles Notwendige zu tun, um den Unterricht abzusichern. Der Thüringer Lehrerverband (TLV) spricht vom „Unterrichtsnotstand“.

Hintergrund ist die Unterrichtsplanung des Schuljahres durch das Schulamt Ostthüringen. Um Lehrer schneller in anderen Schulen einsetzen zu können, hat das Amt kurzfristig Lehrerwochenstunden außerhalb des Unterrichts, etwa für Arbeitsgemeinschaften, reduziert oder komplett gestrichen.

Der TLV befürchtet, dass Lehrer aus gut besetzten Schulen abgezogen werden sollen. Die Anordnung so kurz vor dem Schuljahr herauszugeben, wo die Planung in den Schulen längst stehen sollte, setze dem Ganzen die Krone auf, erklärte TLV-Vorsitzender Rolf Busch. Die Landesregierung habe damit den Unterrichtsnotstand ausgerufen.

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